Bienenschaugarten in Bühl/Baden

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Wir Imkerinnen und Imker haben nicht nur die Honigbiene ins Herz geschlossen:
Uns sind alle Insekten wichtig und wertvoll !
Um angesichts von Arten- und Insektensterben, Rückgang der Blühwiesen, Einsatz von Insektengiften in der Landwirtschaft und weiterer Umweltprobleme das Thema "Bienen und Wildbienen" stärker in den Fokus der Öffentlichkeit vor Ort zu nehmen, wollen wir einen Bienenschaugarten anlegen und betreuen.
In diesem Anliegen hat uns die Stadt Bühl mit der Überlassung eines 13 Ar großen Grundstücks unterstützt.
Früher wurde diese Fläche als Obstacker genutzt. Aus jener Zeit sind noch einige alte "Bühler Zwetschgen"-Bäume erhalten geblieben.
Unser Konzept sieht vor, in einem eingezäunten Bereich unsere vereinseigenen Bienenvölker aufzustellen, eine Gerätehütte zu erstellen, pollen- und nektarspendende Pflanzen und Sträucher zu setzen, mehrere Blühwiesen anzulegen, Wildbienen-Areale zu schaffen, Totholz-Quartiere anzulegen, insektenfreundliche Gartengestaltung zu zeigen..... Einige Themen dieser Liste haben wir bereits im Vorjahr realisiert. Nachdem wir 2018 die strukturellen Grundaufgaben bewerkstelligt haben, soll nun in diesem Jahr 2019 der Garten erstmals aufblühen!
Des weiteren soll unser Bienenschaugarten  ein Ort der Kommunikation werden und den gegenseitigen Austausch von Imkern, Naturfreunden und Hobbygärtnern fördern. Dazu bilden wir Jungimker aus, führen Fortbildungen durch, zeigen Schulkindern unseren Kosmos  und  führen  im Herbst alljährlich einen Staudentauschtag durch, der sich steigender Beliebtheit erfreut und sich bereits zu einem Treffpunkt in obigem Sinne entwickelt hat.....

Vorher- & Nachher-Bilder

Alles beginnt mit einer Idee.....

Wie macht man aus einer Graswiese eine Blühwiese? Zum einen wird die Handhabung von "Mulchen" auf "Mähen" umgestellt. Zweimal jährlich. Die Wiese wird abgemagert und weil durch das Mulchen nicht mehr gedüngt wird, entsteht Vielfalt. "Alles was ein Blatt hat, blüht auch!"

Einzäunen eines Teilstücks

Nach langen internen Überlegungen haben wir uns entschieden, ein Teilstück des Gartens einzuzäunen, weil wir hier unsere Bienenvölker aufstellen wollen. Hier halfen viele Aktive mit.

Erstellen der Zaunanlage

Ausmessen, Löcher für Fundamente graben, mit Beton ausgießen, Zaunelemente stellen: Hier fand jeder Helfer einer seiner Talente entsprechende Beschäftigung!

Abtragen eines Erdhaufens

Ein großer Berg Berg Muttererde befand sich auf dem Grundstück. Dies wurde von Hand abgetragen und verteilt..... Nach einem Plan wurden dann bestimmte Teilbereich mit einer Fräse bearbeitet, sodass sie damit gut für die Aussaat vorbereitet waren.

Aktions-Bilder

Eine Gerätehütte wird erstellt !

Eine Hütte zur Aufbewahrung von Gerätschaften erleichtert uns die Arbeit sehr.

Steine für die Trockenmauer

Die Steine für die Anlage der Trockenmauer wurden angeliefert..... und später rund um das Werkstatt-Häuschen aufgesetzt und die Mauerkrone mit diversen Kräutern bepflanzt.

Noch ein Erdhaufen!

Ein zweiter Erdhaufen im hinteren Bereich des Grundstücks wurde von Hand eingeebnet, um eine Blühwiese anlegen zu können. Eine schweißtreibende Arbeit!

Einsaat der Blühwiese am 2.4.2019

Wer im Sommer entlang unseres Grundstücks radelt, wird hier den Duft unserer ausgesäten Blumen riechen können! Darauf freuen wir uns!

Blühstreifen entlang eines Radweges

Der Wetterbericht sagte "langanhaltende Regenfälle" voraus. Gut, dass wir die zur Aussaat vorgesehene Fläche bereits gefräst hatten, sodass eine gute krümelige Bodenstruktur vorhanden war.

Aussaat der Saatgutmischungen von Rieger-Hofmann

Wir brachten gebietseigene Saatgutmischungen der Firma Rieger-Hofmann auf mehreren Teilstücken innerhalb und außerhalb des eingezäunten Areals aus.

Stauden machen das (Gärtner)-Leben leichter !

Die "Durchwachsende Silphie", eine wertvolle Pflanze für Insekten, treibt bereits aus. Diese hatten wir im Vorjahr aus Samen herangezogen und entlang des Zauns ausgepflanzt. Im Laufe des Jahres wird sie auf 1.80 m heran- wachsen, den Zaun kaschieren und gleichzeitig Halt am Zaun finden.

Anlage von Wegen

Im Bienenschaugarten legen wir Wege mit Rindenmulch an.

Das Projekt hat einen Namen!

Wir haben ein Schild anfertigen lassen, dass uns einerseits Ansporn ist und andererseits die vielen Fragen der Spaziergänger beantwortet: "Was läuft hier eigentlich?"

Bald kommen die Bienenvölker!

Die Ständer für die Bienenvölker stehen bereits..... nächste Woche ziehen wir mit den Bienenvölkern um und setzen unseren Anfängerlehrgang für die Jungimker hier fort!

Lohn der Mühe: Die Aussaat !

Saatmischungen können nur erfolgreich sein, wenn u.a. das Saatgut regional- typisch und gebietsheimisch ist. Es muß auf die Region, sein Klima und die lokalen Bodenverhältnisse angepaßt sein. Wir haben in den Vorjahren gute Erfahrungen damit gemacht.

Gar nicht gefährlich: "Seed Bombs"

Jemand hatte uns sogenante Seed Bombs zur Verfügung gestellt. Aus Erde geformt und mit Blumensamem vermischt, kann das im urbanen Bereich auch eingesetzt werden, um unbenutzte öffentliche Flecken zu begrünen....Wir haben diese Seed Bombs direkt bei den Bienenvölkern eingegraben.....

Mit den Jungimkern im BienenSchauGarten

Nachdem wir im Winter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres Anfängerkurses mit allen theoretischen Themen zur Bienenhaltung geschult hatten, ging es jetzt zum ersten Mal vor Ort im Bienenschaugarten hinaus an die Bienenvölker.

Wie geht es den Bienen?

Gottfried Seiert, zweiter Vorsitzender unseres Vereins, öffnete die Bienenvölker, erklärte anschaulich die vorgefundenen individuellen Situationen in den verschiedenen Völkern. Nicht alle Völker verhalten sich gleich.

Auswinterung der Vereinsvölker

Je mehr man weiß, desto mehr kann man erkennen und einschätzen. Es kommt darauf an, das Wissen über die Biologie und Lebensweise des Bienenvolkes angepaßt an Tracht, Umwelt, Wetter und Jahreszeit richtig zu beurteilen.

Nachher-Bilder

Anlegen des Gartens

Wir haben mit Holz-Hackschnitzeln und Rindenmulch naturnahe Wege ausgeformt und angelegt. Das große Grundstück zu strukturieren, war unsere Grundlagenarbeit. Besucher können sich nun sortiert im Garten bewegen und auch Pflegemaßnahmen lassen sich so leichter durchführen.

Meisennest im hohlen Zwetschgenbaum

Während wir arbeiteten, konnten wir in nur kurzer Entfernung ein Meisenpaar beobachten, welches in einem hohlen "Bühler Zwetschgen"-Baum - völlig unbeeindruckt von dem Geschehen ringsherum - seine Jungen versorgte.....

Das Vesper hatten sich alle verdient!

Was motiviert mehr, als die Aussicht auf ein Vesper! Zumal der Arbeitseinsatz bei strömendem Regen ablief! Da unser kleines Hüttchen nicht genug Platz bot, machten wir es wie die Bienen bei schlechtem Wetter: Eine geschlossene Traube bilden! Das war beste Kommunikation bei Kaffee und Hefezopf!

Es grünt und blüht, duftet und summt....

Ein kleines Paradies ist entstanden. Mitten in der Stadt.... An einer stark befahrenen Strasse hat man den Eindruck, die Zeit bleibt stehen.

Es blüht rund um die Bienenstöcke

Eine große Vielfalt an blühenden Pflanzen hat sich entwickelt.

Welch ein Quantensprung !

Ist das nicht herrlich! Pure Freude beim Betrachter, beim Garten- und Naturfreund!

Lohn der Mühe ..

... ist diese farbenprächtige Komposition, die unscheinbare Samenkörner geschaffen haben. Man kann nur staunend davorstehen, sich freuen, welche Wunder die Natur hervorbringt und welche Vielfalt an Insekten sich in diesem Blütenmeer tummeln und wohlfühlen.... Es summt und brummt in Bühl....

Das Summen darf nicht verstummen

Wir planen weitere Aktivitäten im laufenden Jahr und im nächsten Jahr! Wir möchten, dass es weitergeht, dass unsere Ideen Nachahmer finden, dass das Summen nicht verstummt. Dafür wollen wir uns weiterhin aktiv einsetzen !

Phacelia... Bienenweide ... Bienenfreund ... Büschelschön ... Büschelblume ...

Ein Pflanze mit vielen Namen, die ausdrücken sollen, wie wertvoll sie für die Insekten ist. Auch für das Auge des menschlichen Betrachters ist das blaue Phacelia-Meer eine Wohltat und kann mit Fug und Recht als "Badischer Lavendel" bezeichnet werden....

Durchwachsende Silphie

Ein reges Leben und ein Gewimmel an Insekten in unserer Durchwachsenden Silphie !

Nachher-Bilder

In den letzten Tagen haben die Installationsarbeiten für ein Wildbienenhotel begonnen. Der Rahmen hat Fächer, die noch mit diversen Halmen bestückt werden. Eine Schulklasse möchte uns dabei unterstützen. Auch die Trockenmauer und die Benjes-Hecke, eine Form der Totholzhecke sind in Planung.

Blick in den eingezäunten Teil, in dem die Bienenvölker stehen. Des weiteren konnten wir große Natursteine aus einer alten Bachmauer, die zeitgleich in der Nähe abgebrochen werden mußte, für unser Thema "Trockenmauer" rezyklieren und einer sinnvollen Verwendung zuführen.

Die Durchwachsende Silphie ist eine hervorragende Bienentränke: In den Blattachseln sammelt sich das Wasser nach einem Regenguß. Tagelang ist somit auf natürliche Weise eine Tränke für Insekten gegeben.

Wir planen am Rand des Grundstücks eine Totholz-Hecke. Da Schnittgut, wie Zweige und Äste erst beim Obstbaumschnitt im Herbst/Winter anfallen, werden wir dies voraussichtlich erst zum Jahresende realisieren können.