Ein Teich für meine Bienen, Frösche, Molche und Vögel

Auf meinem Grundstück ist eine alte Lehmgrube, die in den meisten Jahren, zumindest Früher, mit Grundwasser gefüllt war. 2017 war das das letzte Mal der Fall. Als Kinder konnten wir hier in den 60-70ger Jahren auf dem Teich im Sommer Floss fahren. In diesem Frühjahr gab es im hinteren Teil zumindest eine große "Pfütze", die aber auch nicht lange hielt. Hier gibt es viele durstige Bäume, denn mein Haus steht im Wald. Ringsherum ist "grüne Wüste"! Vor dem Tor steht zur Zeit Mais, auf der anderen Seite wurde vor zwei Tagen der Weizen geerntet. Als Wasserreserve gibt es bei mir verteilte Wasserschalen und Eimer, unter anderem ein Bottich im "Teich" neben dem Schilf-feld des Klärbeckens, dass einen Zufluss des Regenwassers vom Hausdach hat. Mein Vater hatte früher eine Teichfolie in einen kleinen Teil gelegt, der mit dem Dachwasser versorgt wurde, mittlerweile von Ast"speeren" unreparabel durchlöchert. Als erstes hatte ich einen 90 L Baukübel am Ende der Wasserröhre eingelassen und mit Ästen in die Landschaft integriert. Die Frösche waren begeisterte Besucher, auch die Mäuse, und die Vögel. Eine kleine Blaumeise beschwerte sich übel, als ich am Samstag dieses wertvolle Biotop wieder zerstörte. Sie hatte ja keine Ahnung, was für ein Glück auf uns zu gekommen war.

Morgens war ich mit Michael, der am Freitag zu Besuch gekommen war, in den Keller gegangen, um unsere Futterbestände zu inspizieren, und zu planen, was wir kochen können. Auf der untersten Kellerstufe saß ein kleiner, fast goldener Frosch. Ich versuche schon seit einigen Wochen ihn zu fangen und raus zu setzen, aber die Futterlage war wohl so gut da unten, so dass er keine Lust hatte. Jetzt saß er da, lies sich auf die Hand nehmen, sein Herzchen pumpte ordentlich, aber er blieb auf der offenen Hand sitzen. Doch ein Froschkönig? ein verkappter Prinz??? Draußen lies ich ihn in der Nähe eines schattigen Hügelbeetes runter springen, wo er gleich von hüpfenden Kollegen in allen Größen begrüßt wurde. So viele sind hier?? Welch eine Überraschung! Am Nachmittag entführte mich Michael zu einem Baumarkt im Nachbarort und schenkte mir ein 1000 Liter fassendes Teichbecken, dass wir mit einem großen Transporter zu mir in den Wald brachten. Da nach haben wir geschuftet bis es dunkel wurde und das Becken in den Boden eingelassen war. Zu Zweit macht das großen Spaß, abwechselnd schaufeln!!! Wann hab ich das sonst?! Schön!!!!! Wann die Frösche das neue Wasserbecken wohl entdecken werden? Vorsichtshalber baute Micha Ausstiegshilfen aus Ästen, damit niemand da unten gefangen sein muss. Wir haben nur 10 cm Wasser eingelassen, damit sich das Becken noch setzen kann und Erde in die Luftlöcher gespült wird, denn vielleicht kommt der Regen ja doch noch. Eine schwarze Wand steht schließlich am Himmel. Leider regnet es nicht in der Nacht!! Nach einer Exkursion mit dem BUND am Sonntag Morgen in ein NSG der Umgebung, haben wir weiter gebaut. Totholz ist wunderbar zum gestalten dieses Platzes und davon gibt es hier genug. Micha verbaut meine gefundenen Tonröhren zu Nistplätzen. Mal sehen, wie die genutzt werden. Beim Befüllen des Teichbeckens mit Wasser taucht erst ein und kurz darauf ein zweiter Frosch im Wasser auf. Das ging aber schnell. Die Bienen machen Schwimmkurs, leider. Ich muss sie retten. Mittlerweile nutzen sie die schwimmenden Äste, die wir extra als Steighilfen eingebaut haben. Mission Wasserstelle ist erfolgreich, die Feinheiten kommen jetzt noch dran. Es ist eine wunderbare Bereicherung für meine kleine Insel hier in der landwirtschaftlichen Wüste.

Micha hat uns da ein fantastisches Geschenk gemacht. Danke!

Vorher- & Nachher-Bilder

Kleiner "Goldfrosch"

Ein Grasfrosch - kein Prinz! Dieser kleine Frosch wollte bisher nicht aus meinem Keller gerettet werden. Am Samstagmorgen saß er auf der untersten Kellerstufe und lies sich auf die offene Hand nehmen. Wir haben ihn raus gebracht zu einem Hügelbeet. Er war der Auslöser für unsere Aktion!

mein Häuschen im Wald

2012 bekam ich meine ersten Bienen. Darauf folgte mit jedem neuen Sommer die Erkenntnis, dass ich in einer "grünen Wüste" lebe. Nach einem beeindruckenden Vortrag von Paul Westrich beobachte ich die Wildbienen und seit 2015 verwandle ich meinen Garten in ein für Wildbienen geeignetes Biotop.

Gäste meines Gartens

Meine Selbstversorgerträume sind an der Gier der Mäuse gescheitert. Die Vögel sind meistens schneller als ich! Also habe ich mich auf meine Mitbewohner eingestellt. Ein paar Himbeeren bekomme ich immerhin auch ab!

Februar 2011

So sieht der Teich gefüllt aus, wenn es genug regnet

alter, ausgetrockneter Teich

die Teichgrube mit Resten der alten Teichfolie, die früher das Regenwasser vom Dach auffing als Wasserreservoir für die Tiere. Der Kübel diente ebenfalls als Wasserreserve, nach dem die Folie undicht wurde.

Bienenhotel seit Mai 2017

Eine Schlupfwespe inspiziert das Bienenhotel. Aber wo eine Kuckucksbiene oder ein anderer Brutparasit ist, kann der Wirt nicht weit sein. Das beruhigt mich für's Erste

Vielseitig genutzt

Im unteren Abteil hat im Frühjahr eine Blaumeise genistet, das stört die Bienchen nicht. Aber es sind dieses Jahr auffallend weniger Wildbienen da. Besonders vermisse ich meine Erdhummeln, die Tomaten muss ich dies Jahr selber schütteln, damit sie bestäubt werden

Partykugel

Eine Lauchblütendolde, einfach aus einem bewurzelten Lauch aus der Gemüseabteilug gezogen. Wenn die Mäuse den Lauch nicht erledigen, ist er eine wunderbare Insektenweide!

Begegnungen

Noch ist genug da

Aktions-Bilder

18.30 Uhr Rückbau des ersten Wasserbeckens

90 Liter Wasser mit Regenrinnenanschluss ist doch besser als Nichts, das finden zumindest die Grasfrösche und meine Bienen, wie sich beim Abbauen zeigt, auch die Meisen und wahrscheinlich noch andere Tiere sind "not amused"

19.40 Uhr starker Micha

Wie gut, dass Micha stark und ausdauernd ist. Für 1000 Liter müssen wir ganz schön tief graben.

20.10 Uhr Frauke schaufelt auch

da komm ich doch ganz schön ins Schwitzen

Alles im Wasser?

Bis wir zufrieden sind und das Teichbecken gerade herein passt, dauert es noch ein Weilchen

eingesetzt

Jetzt muss erst wieder Erde in die Hohlräume eingebracht werden und in die Ritzen geschwemmt werden

Wir haben es fast geschafft!

Es ist schön, wenn die Arbeit gut von der Hand geht! Danach lockt ein leckeres Westerwälder Bier, daher kommt mein Micha!

21.55 Uhr Das Teichbecken ist im Boden, Hurra!

Nach über drei Stunden harter Arbeit wird das Becken eingeschwemmt. Ein bisschen Wasser lassen wir einlaufen. Die Teichrose kommt auch schon rein und ein paar Äste damit sich die Tiere auch wieder raus retten können.

Rettungswege

mit Ästen baut Micha Ausstiegshilfen, damit niemand ertrinken muss

Schluss für Heute

Es ist endgültig zu Dunkel zum weiter Arbeiten. Jetzt gibt es erst Mal ein kühles Bier!

Nachher-Bilder

Wasser marsch

Wir lassen das Becken voll laufen, denn es kommt einfach kein Regen, trotz dunkler Wolkenwände im Süden

nie zu alt für Wasser und Sand

Micha ist ganz begeistert

Totholz ist wunderbar

besonders für viele kleine Erdbewohner

Wo kommt der denn schon her?

Vorsichtig beobachtet er unser Tun. Es ist auch schon ein zweiter Grasfrosch im Wasser

alte Äste sind hervorragende Schwimminseln

Schön!

Noch nicht vollendet, eine Seerose und drei gelbe Iris. Den Blut- und den Gilbweiderich muss ich noch umpflanzen. Und weitere Wasserpflanzen muss ich noch bestellen!

Zielgruppe erreicht

Meine Bienen haben die neue Wasserstelle angenommen

Wildbienen aufgepasst ein neues Angebot, mmmmh für`s nächste Jahr

Nebenbei entstand aus einem Teil des Aushubs eine Löss-Sandburg für Wildbienen.

Nachher-Bilder

Totholz, ein gut besuchter Lebensraum, Mäuse sausen dadurch, Grasfrösche lassen sich dort finden, vielleicht finden sich demnächst die Molche auch ein, die sich sonst in meinem Keller verstecken.

Ein 90 Liter- Kübel mit Seerose und Totholz würde als Tränke für meine Bienen schon gute Dienste leisten, aber mit dem neuen Teich finden sich bestimmt noch mehr Tiere ein

Saatgut sammel ich auf meinen Spaziergängen mit meinem Hund Niki

Für den Teich habe ich dann aber doch Igelschlauch, Tannenwedel, Krebsschere (alle drei auf der roten Liste!) und Tausendblatt bestellt. Sie kümmern sich dann um den Sauerstoffgehalt im Wasser! Ich freu mich drauf!!!!!