Jahrzehntelang fristete die Rasenfläche zwischen Schulgebäude und Straße ein Schattendasein, obwohl sie vollsonnig liegt. Sie wurde regelmäßig gemäht, aber nicht genutzt. In Zeiten von Klimawandel, Insektensterben und zunehmenden Steinwüsten-Vorgärten war sie mir als Naturfreund und Hobby-Imker ein Dorn im Auge. Ich möchte die Grundschulkinder für den Umwelt- und Artenschutz sensibilisieren, mit ihnen zusammen etwas bewegen und einen Lebensraum für Insekten und andere Tiere schaffen, in dem die Kinder Lebewesen beobachten, bewundern, malen, fotografieren und katalogisieren können oder einfach nur Natur genießen können. Was man liebt, wird man schützen wollen. Die Nachhaltigkeit liegt mir besonders am Herzen. Deshalb führe ich das Projekt mit Kindern durch, binde auch weitere Menschen mit ein, entschied mich für eine permanente Blumenwiese, die zwar nicht so üppig blüht wie einjährige Mischungen, aber nicht jedes Jahr neu eingesät werden muss, und pflanzte mit den Kindern zusammen einen Bienenbaum, der bis 15 m hoch werden kann und Insekten jahrzehntelang Nahrung bietet.
Als im Spätherbst 2018 die Idee reifte, die Fläche vollständig umzugestalten, rannte ich beim Kollegium, bei den Eltern, heimischen Firmen, der Stadtverwaltung als Eigentümer der Fläche und den Grundschulkindern offene Türen ein. Eine Rasenfirma stellte uns kostenlos eine Rasenschälmaschine zur Verfügung, ein örtlicher Gärtner bediente sie, die Treckerfreunde Salzkotten unterstützten mit einem Traktor, ein Vater half und zu viert entfernten wir die alte Grasnarbe. Anschließend pflanzte ich heimische Sträucher, die uns zwei Baumschulen zur Verfügung stellten. Anfang des Jahres sägten die Kinder Pflöcke von städtischem Schnittgut, mit deren Hilfe eine Absperrung mit Flatterband und später ein Weidenzaun erstellt werden sollen. Für eine Schwarzbrache sorgten seit dem Winterende die Grundschulkinder, die während der Unterrichtszeit immer mal wieder mit Harken auf die Fläche gingen, um Ahornsämlinge zu stören und Wurzelunkräuter zu entfernen. Nach dem Fräsen harkten die Kinder und ich die Fläche, schaufelten einen Weg, auf dem man später die Fläche betreten soll, sammelten größere Steine von der Fläche und schichteten eine Trockenmauer auf. Dabei konnten wir schon einige Wildbienen auf der Fläche beobachten. Direkt vor den Osterferien wurde die Wildblumenwiese gesät und trotz der Trockenheit ging die Saat gut auf. Später wurde der Weg mit Hackschnitzel belegt. Aus dem angrenzenden Wäldchen holten die Kinder Totholz für den Totholzhaufen. Das Bauen von Insektenhotels gestaltete sich schwierig, weil es uns nicht gelang, sowohl bei Elefantengras als auch bei Bambus das Mark aus den Stängeln zu bekommen, ohne dass sie rissen. Deshalb wurden verschiedene Löcher in Eichenbalken gebohrt und aus Umweltschutzpapier Röllchen gedreht, die in flüssiges Bienenwachs getaucht wurden. Im Herbst sollen noch weitere Stauden gepflanzt und weitere Zwiebeln von Frühblühern gesteckt werden, die dann wie alle Gehölze auch ein Holzschild erhalten, auf denen der Name mit einem Lötkolben eingebrannt wurde.
Vorher- & Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Aktions-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Gartenstrukturen
Keine Bilder vorhanden
Vorher- & Nachher-Bilder
Aktions-Bilder
Nachher-Bilder
Nachher-Bilder
Quadratmeter
260
Pflanzliste
Einjährige und Stauden: Phacelia, Akelei, Margarite, Stockrose, Lavendel, Nachtkerze, … (weitere Stauden folgen im Herbst zur „Staudenteilzeit“)
ungefüllte Frühblüher, vor allem botanische Krokusse etc. sollen im Herbst gesteckt werden
Wiesensaat: permanente Wildblumenwiese „Schmetterlings- und Wildbienensaum“ der Firma Rieger-Hofmann
Gehölze: Hechtrose, Sandrose, Weißdorn, Kornelkirsche, Johannisbeere, Schmetterlingsstrauch, Bienenbaum
Informationen zur Gruppe
integrative, jahrgangsübergreifende Klasse M2 (Erst- und Zweitklässler) mit Klassenlehrer Maik Koep