Hortus Sursum

Hallo zusammen! Bereits im vergangenen Jahr hatte ich meine Naturbalkongestaltung im Rahmen des Pflanzwettbewerbs hier vorgestellt. Da es sich um keine neu angelegte Fläche handelte, fand man den Beitrag in der Kategorie "außer Konkurrenz". In diesem Jahr darf ich als "bestehender Naturbalkon" offiziell teilnehmen und es freut mich sehr, gemeinsam mit vielen anderen wundervollen Menschen meine Naturbalkonentwicklung zeigen zu können.

Meine Pflanzfläche umfasst zwei Balkone im vierten Stock mitten in der Stadt: ein Süd-Ost- und ein Süd-Westbalkon. Der Ostbalkon hat die “Standardbalkonmaße”, der Westbalkon ist schmaler aber dafür sehr lang. Ich bin im April 2018 eingezogen und habe schon im ersten Jahr einiges für die Bienen angepflanzt, wenn auch nicht mit allzu starkem Fokus auf insektenfreundliche Pflanzen. Im Jahr 2019 habe ich versucht, das Hortus-Prinzip auf meinem Balkon umzusetzen. Dies ist eine Möglichkeit, den Naturgarten- und den Nutzgartengedanken miteinander zu vereinen. Die Energie in Form von überschüssigem Pflanzenmaterial aus dem Naturgarten (= Hotspot-Zone) wird dem Bereich des Nutzgartens (= Ertragszone) wieder zugeführt und dient als Dünger (vgl. hierzu die Seiten des Hortus-Netzwerks und die Bücher von Markus Gastl). 

Daher auch der Name meines Balkons: Hortus Sursum – oder besser: Hortus Surrrrr Summmmmm ;) Die Bedeutung: Garten in der Höhe

Einige für mich besondere Gäste durfte ich neben vielen Bienen, Grashüpfern, Fliegen, Spinnen, Wespen, Meisen, Spatzen, Finken und Amseln bisher begrüßen: Taubenschwänzchen, Eichhörnchen "Emma" und ihr drolliger Nachwuchs, ein Rotkehlchen zum Tee, nistende Kohlmeisen...

Gerne könnt ihr meinen Weg auf meinem Blog mitverfolgen http://atessa-im-wald.de.

Mein Ziel: Natur in der Höhe – mitten in der Stadt. Eine “fliegende” Insel :)

Vorher- & Nachher-Bilder

Ostbalkon April 2018 – gerade eingezogen

Juhu, es ist geschafft und die ersten Pflanzen sind mit mir eingezogen (tatsächlich waren die eher im neuen Zuhause als ich!). Der Buchsbaum der WG fühlt sich nicht mehr ganz so einsam..

Westbalkon April 2018 – gerade eingezogen

Ganz nackige Bilder gibt es gar nicht vom Balkon...

Erstes Grün und Bunt

Zaghaft, aber es wächst

Alles hat noch (!) seinen Platz

Ein ganzer Kasten mit Kornblumen – viel zu wenig Chaos! Da muss mir wohl eine Samentüte hingefallen sein...

Aktions-Bilder

Pause im Grünen

Der Balkon ist schließlich nicht nur zum Arbeiten da, sondern auch um zu entspannen und genießen, beobachten und frische Luft schnappen. Decke raus, Tee kochen & Energie tanken =)

Durstige Pflanzen

Auf dem langen Balkon habe ich eine Bewässerungsanlage installiert, um Wasser sparen zu können. Den Gartenschlauch mit Brause benutze ich, wenn ich den Wasserbehälter dafür auffülle. Dann bekommen auch die Blumenkästen (Kunstaktion #beedabei) eine Extraportion ;)

Badezimmertopf 2020

Früh morgens vor der starken Sonne gibt es an heißen Tagen einen Extraschluck Wasser. Der Badezimmertopf mit selbst ausgesamten Löwenmäulchen, Lavendel, Thymian, Färberkamille und Hauswurzen. Und Raupi, die regelmäßig auf dem Badezimmerboden liegt, zurückgesetzt wird und dann Löwenmäulchen knabbert!

Hörnchenflüsterer

Eichhörnchenüberwachungs-Experte & Teil des Teams: Mein wundervoller Mann trinkt Tee mit Emma

Balkonkunst

Oft sitze am Abend hier, meditiere, lese, male, höre Musik, handarbeite...irgendwann kommen dann die ersten Nachtfalter angeflogen und gehen an die noch geöffneten Blüten, die Sonne geht unter, die ersten Sterne erscheinen. Wir nutzen den Balkon als Ort zum Entspannen, Reden & Träumen...

Nachher-Bilder

Spätsommer 2018: Begrünte Paletten

Insekten besuchten im 2018 besonders gerne Strauchbasilikum, Natternkopf und Kornblumen. Hier wächst aber auch Salat, Kapuzinerkresse und Petersilie.

Herbst 2019: Südostbalkon im Herbstkleid

Auf dem Ostbalkon blühen noch Schnittknoblauch, Ananasminze, Herbstastern, Färberkamille, Cosmea und Lavendel. Wiesenblümlein sind ebenfalls hier und da zu finden. Auch Basilikum und Zwergysop haben noch einige Knospen gebildet.

Hummelmagnet-Topf 2018

Der Topf steht im Fenster zum Bad. Von der Toilette aus kann man bei geöffnetem Fenster den Insekten zuschauen ;) Die Hummeln wippen immer ganz lustig an den langen Blütenstielen auf und ab. Wer braucht da eine Lektüre, wenn man so viel vom Klo aus beobachten kann? =D

Hummelmagnet-Topf 2020

Der gepflanzte Lavendel blüht immer noch fleißig. Thymian hat sich etwas zurückgezogen. In die Lücken habe ich Hauswurz gepflanzt, der in diesem Sommer sogar wundervoll blüht. Rechts Löwenmäulchen, selbst versamt.

Der lange Westbalkon im Sommer 2019

Bienen- und Nutzgarten. Tomaten, Gurken, Feuerbohnen, Himbeere und überall Pflanzen für die Summer & Brummer dazwischen ;) In diesem Jahr habe ich ganz viele Sonnenblumen gepflanzt, bis zur letzten Minute hatte ich gehofft, ein schönes Sonnenblumenbild 2020 machen zu können. Doch nun regnet es...

Sonnenblumenliebe

Ich liebe Sonnenblumen! Wenn man darauf achtet, ungefüllte Blüten zu wählen werden die nicht ganz heimischen Gute-Laune-Blumen für die Insektenwelt wertvoll. Und die Vögel freuen sich im Winter über die Samen.

Frühblüher für die ersten Insekten 2020

Im Herbst 2019 hatte ich ganz viele Zwiebeln gepflanzt: Verschiedene Krokusse, Blausternchen, Traubenhyazinthen, Kegelblumen...die ersten Farbtupfer für gute Laune bei Mensch und Tier.

Balkonkastenwiese Mai 2019: Erstes Jahr

Nachtviolen, Goldlack, Lichtnelken, Mohn...das war eine nicht genau definierbare Mischung.

Balkonkastenwiese April 2020: Zweites Jahr

Die Nelken erobern den Kasten. Goldlack blüht auch fleißig und man sieht schon, dass die Schafgarben in diesem Jahr so richtig loslegen wollen. Jetzt im Sommer blühen sie bereits. Schön, wie die Mischung sich verändert.

Zarte Blumen – kein Unkraut!

Eigentlich gibt es so etwas wie Unkraut bei mir auf dem Balkon nicht. Alles darf erstmal wachsen. Doch bei diesem Kasten war ich mir nicht so sicher, was denn herauskommen würde. Gesät war eine Dachbegrünungsmischung, gewachsen war Moos. Und etwas, das ich nicht kannte. Abwarten lohnt ;)

Nachher-Bilder

Auf dem Balkon gibt es keinen richtigen Totholzhaufen. Dafür habe ich die Kästen und Pflanzsäcke mit abgestorbenen Ästen bedeckt. Das hilft auf dreierlei Weise: 1. Rasenschnittmulch fliegt nicht mehr weg 2. Vögel und Eichhörnchen buddeln nicht mehr die ganze Erde aus den Gefäßen 3. Krabblerheim

Bei der Totholzgestaltung bin ich auch 2020 geblieben. Jetzt ist alles schon zugewuchert, darum ein Bild vom Frühling 2019. Die Tomaten sind auf jeden Fall erfolgreich gewachsen!

Nisthilfen gibt es auch auf dem Balkon. Für Löcherbewohner gibt es Pappröhren in Konservendosen und Nistblöcke aus Holz. Markhaltige Stängel stecken aufrecht in den Blumenkästen.

Es gibt mehrere Wasserstellen auf dem Balkon. Diese ist eigentlich für Vögel und Eichhörnchen Emma. Aber auf dem Rand des Tongefäßes sitzen auch Mal Wespen, Ameisen und Bienen und trinken.

Diese Tränke ist für Insekten mit Moos und Steinen befüllt. Lieber nutzen sie aber den Bottich mit Blutweiderich und Wasserminze: Da ist die Erde immer feucht, es entstehen kleine Pfützen. Ist ja auch viel natürlicher als meine Ente ;) Gruß an meine Oma, im Winter wird darin wieder Kresse gezüchtet!