Die bodendeckende Heckenkirsche (lat. Lonicera) in den vorderen beiden Beeten im Eingangsbereich waren durch den trockenen Sommer 2019 zu weiten Teilen braun geworden, trotz Wässern. Auch die drei Hainbuchenbäumchen, die inmitten der Hecke gepflanzt waren, waren mit ihren Wurzeln an ihre Grenze geraten, da sie nicht tiefer in den mit Bauschutt verdichteten Boden reichen konnten. Daher war die Frage, ob wir die Bäumchen ausgraben und dann wieder dort anpflanzen (was sehr aufwändig geworden wäre und nicht sicher, ob sie wieder angegangen wären) oder gleich die Fläche insektenfreundlicher umgestalten. So entschieden wir uns für die zweite Möglichkeit.
Nach ausführlicher Recherche und Beratung fiel die Entscheidung, dort zwei Beete mit regionalen Wildstauden anzulegen. Dazu mussten nicht nur die Hecke und die Hainbuchen entfernt werden, sondern auch der Boden neu aufgeschüttet werden, um den Wildstauden die passenden Bedingungen zu schaffen. Seit der Anpflanzung Ende April 2020 sind inzwischen in beiden Beeten viele Stauden gut angegangen, blühen in allerlei Farben und bekommen auch schon fleißig Besuch von Hummel & Co.
Diese Umgestaltungsmaßnahme ist Teil eines Pilotprojekts, das bereits ein Jahr zuvor seinen Anfang genommen hatte: Im Frühjahr 2019 entstand innerhalb der Firma Schulz-Dobrick die Idee, eine Wildblumenwiese entlang des Firmengeländes zu säen. Um das auch direkt richtig anzugehen, wurde das Klimaschutzteam der Stadt Langenfeld kontaktiert und um Beratung gebeten. Beim ersten Zusammentreffen von Verena Wagner und Jens Hecker vom Klimaschutzteam mit dem Geschäftsführer der Schulz-Dobrick GmbH, Roman Schulz-Dobrick, war schnell klar, dass es weitere Möglichkeiten gibt, das Firmengrün naturnah umzugestalten.
So fiel der Startschuss des Pilotprojekts „Naturnahe Umgestaltung des Firmengrüns“ der Schulz-Dobrick GmbH, mit dem auch andere Firmen vor Ort auf die Idee gebracht werden sollten, bei sich zu schauen, wie und was sie da tun könnten, um ihr Firmengrün insektenfreundlicher zu gestalten. Inzwischen wurde auf dem Außengelände von Schulz-Dobrick eine Wildblumenwiese gesät (Juni 2019), ergänzt um bienenfreundliche Rankpflanzen am Zaun, die bereits mehrmals geblüht und viele Insekten angezogen hat. Dazu gab es die Teilnahme an der #Pflanzeinenbaumchallenge, bei der zwei kleine Apfelbäume der Sorte Rheinischer Winterrambur gepflanzt worden sind (November 2019). Außerdem wurden zwei Bienenhotels in deren Nähe aufgestellt (Juni 2020) und im hinteren, schattigeren Teil des Geländes Schattsaum gesät (Mai 2020), wo sich inzwischen die ersten Kornblumen und wilde Möhre zeigen. Eine Wiese hinter der Lagerhalle wird weiter möglichst naturnah belassen und selten gemäht, wie auch das Regenrückhaltebecken.
Noch angedacht, aber bislang nicht umgesetzt sind: eine Abbruchkante an einer Seite des Regenrückhaltebeckens für erdnistende Insekten zu schaffen, eine Fassadenbegrünung an der Front anzulegen und die zwei Baumscheiben vor dem Firmeneingang, für die Schulz-Dobrick bereits die Patenschaft von der Stadt Langenfeld übernommen hat, insektenfreundlicher zu bepflanzen.
Begleitet wird das Pilotprojekt durch Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in firmeneigenen Webauftritten (Unternehmensblog, Instagram, Facebook) und Artikeln in der lokalen Presse sowie im Eingangsbereich ausgelegten Infobroschüren von Deutschland-summt und dem Klimaschutzteam der Stadt Langenfeld.
Standort
40764 LangenfeldStandort
40764 LangenfeldVorher- & Nachher-Bilder
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Aktions-Bilder
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Nachher-Bilder
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Gartenstrukturen
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Vorher- & Nachher-Bilder
Aktions-Bilder
Nachher-Bilder
Nachher-Bilder
Anzahl der Projektbeteiligten
12
Quadratmeter
30 + 70 qm = 100 qm vordere Beete, 80 qm Wildblumenwiese, 3 qm Apfelbäumchen, 3 qm Bienenhotels, 14 qm Schattsaum, 40 qm Rückhaltebecken, 30 qm Wiese hinter der Lagerhalle, alles zusammen ca. 270
Fläche
270 m²
Pflanzliste
Vordere Staudenbeete: Akelei, Argentinisches Eisenkraut, Bergaster, Bunte Kronwicke, Dorniger Hauhechel, Ononis spinosa, Echte Goldrute, Echter Eibisch, Echtes Herzgespann, Echtes Labkraut, Felsen Fette Henne Sedum Rupestre, Filziges Hornkraut, Ginster, Heidenelke, Hundsrose, Kleiner Wiesenknopf, Knäuelglockenblume, Königskerze, Kriechrose, Kuckuckslichtnelke, Langblättriger Ehrenpreis, Lavendel, Moschusmalve, Nachtviole, Natternkopf, Ochsenzunge, Oranges Habichtskraut, Pfingstnelke, Prachtnelke, Rainfarn, Rauhe Nelke, Rossminze, Rotes Leimkraut, Rudbeckia Sonnenhut, Seifenkraut, Skabiosen Flockenblume, Centeaurae skabiosa, Taubenkropfleinkraut, Taubenskabiose, Thymian, Wegwarte, Weißer Mauerpfeffer, Wiesenalant, Wiesenflockenblume, Centaurea jacea, Wiesenlabkraut, Wiesenmargarite, Wiesenschafgarbe, Wiesenstorchschnabel, Wilde Karde, Wilde Malve, Wilde Möhre (Auswahl von Gartenhof Backhaus, Heinsberg)
Schattsaum: Regionale Mischung Schattsaum von Rieger-Hofmann (50% Blumen & 50% Gräser), bisher zu sehen sind Kornblumen und wilde Möhre
Apfelbäume: zwei vierjährige Apfelbäume der Sorte Rheinischer Winterrambur
Informationen zur Gruppe
In Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzteam der Stadt Langenfeld (Verena Wagner und Jens Hecker) und mehreren Gartenbaubetrieben aus Langenfeld (Jochen Kaulmann und Gärtner Offenberg) und Heinsberg (Gartenbaubetriebe Backhaus) erfolgt nach und nach eine Umgestaltung des Firmengrüns der Schulz-Dobrick GmbH, damit mehr Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten sich dort wohlfühlen. Das ganze ist ein Pilotprojekt, um auch andere Unternehmen in Langenfeld zu ermutigen, ihr Außengelände naturnah zu gestalten. Das Pilotprojekt wurde daher durch Pressearbeit via Pressemitteilungen an lokale Zeitungen, Artikeln im Unternehmensblog, Instagram-Beiträgen (Fotos, Videos, Blumenrätsel, Storys) von den Auszubildenden und Facebook-Einträgen (Fotos, Teilnahme an #pflanzeeinenbaumchallenge) begleitet.