Ein bienenfreundlicherer Garten

2017 haben wir das Grundstück gekauft, das seit der Wiedervereinigung doch nicht bebaut werden durfte und brachlag.

Wir wohnen ganz in der Nähe und der Blick aus unserem Balkon oder aus unserer Küche auf die öde Landschaft hat uns Leid getan. Da wir am Haus bereits alles "schick" bepflanzt hatten und neue Herausforderungen suchten, haben wir uns neue Aufgaben gestellt: einen Naturgarten ohne Prätention und mit wenig Geld gestalten.

Unser Garten ist von allen Passanten einsehbar (auch direkt neben dem Spielplatz) und es war ab und zu eine Motivation mehr, doch aktiver und naturnaher zu werden. Da die Ästhetik nicht im Vordergrund stand, sondern die Praktikabilität, haben wir uns dazu entschieden, nur Gebrauchtes zu benutzen. So haben wir von unserem Nachbarn die Komposter aus Draht bekommen, Lesesteine,  ebenso Erde aus einem Aushub. Dekorationen sind nur Sachen, denen wir ein 2. Leben schenken (Spaten, die beim Gräserteilen ohne Stiel endeten...).

Was die Pflanzen betrifft, haben wir vorwiegend Stauden aus dem anderen Garten geteilt (sehr sparsam!) und Samen aus eigenen Pflanzen Jahr für Jahr gesammelt. Es ist natürlich Arbeit und es dauert etwas, bis die Beete voll werden aber es macht nichts. Außerdem wurden Pflanzen aus dem %- Abteilung von Baumärkten gerettet (es ist immer wieder eine Freude zu sehen, dass sie bei uns zum Blühen gebracht werden) oder auf dem Markt bei kleinen Erzeugern gekauft. Freude macht uns auch, dass dort viele Pflanzen sich unkontrolliert vermehren können (Klatschmohn, Borretsch, Ringelblumen, Löwenzahn, Vinca Minor, Stockrosen, Blauschwingel etc.), die wir in unserem anderen Garten, wo wir andere Zierpflanzen haben, stark eindämmen müssen.

Die letzten Jahre konnten sich unsere Kürbispflanzen dort auch prächtig ausbreiten...ohne Mähroboter ist auf dem Rasen einiges mehr erlaubt ! Rankbohnen waren auch dabei, genauso wie Erdbeeren und Kräuter.

Wir haben insgesamt dafür gesorgt, dass Jahr für Jahr mehr aus der ursprünglichen Wiese (es wurde nie Rasen gesät) gemacht wurde. So haben wir Anfang 2021 drei Wasserspeicher à 210 Liter + ein 1000 Liter Fass (alles mit gesammeltem Regenwasser befüllt), sechs Beete, vier Beerensträucher an der Seite, einen Quittenbaum, einen kleinen Schneeball, zwei Scheinzypressen und eine kleine Lockenweide dort stehen.

Dieses Jahr haben wir uns bewusst mit einjährigen bienenfreundlichen Blühpflanzen auseinandergesetzt und haben zwei neue größere Beete angelegt.

Das wollen wir in unserem Beitrag zeigen. Hier ist ein Video aus dem nassen Frühjahr...

https://youtu.be/SdijntFzvlE

Vorher- & Nachher-Bilder

Es nimmt Gestalt an...

Ja, die Pflanzen gedeihen ohne, dass sie viel Arbeit machen. Das Wässern erfolgt mit dem Regenwasser, das wir am Haus sammeln und rüber tragen (meine Söhne hassen es!). Es ist also eine Familienaufgabe und ab und zu müssen die Männer den Rasen mähen: mehr Beete = weniger Rasen= weniger Arbeit !

Schlechte Erde - wohin damit?

Ja, es sind Klumpen, die selbst nach diesem Wetter nicht kaputtgehen...Sie sind dort gelandet aber ein tolles Bild ergibt es nicht gerade.

Ein Beet, und zwei...und vier...

Dahlien vermehren ist so ein Kinderspiel und meine dankbaren Stauden wie Akelei, Frauenmantel, Astern, Fetthenne, Lampionblumen, Lavendel fühlen sich so wohl, dass ich immer mehr Platz brauche.

Aktions-Bilder

Das neue Beet: seit November 2020 ist es klar, dass wir erweitern müssen...

Die Erde kommt...Es kann losgehen!

Bienenfreundliche Einjährige

Es sind die Saatmischungen, die ich benutzt habe für den mittleren Bereich des Beetes...Es ist einiges gut gekommen, obwohl es immer eine Überraschungstüte ist: ist es das was geplant ist, oder nur Unkraut aus dem Aushub?

Regenwasser...

Es macht jedem Spaß, immer bereit zu sein, Wasser zu sammeln und mit der Schubkarre in den anderen Garten zu tragen...Eigentlich nicht, aber es muss sein!

Frühbeet: langsam keimt es.

Dieses Frühjahr war schon seltsam: Kälte, viel Regen und zu kalt. Es hat also dementsprechend länger gedauert, bis der Samen gekeimt hat. Dennoch ist es mir wichtig, die Stauden nicht immer zu kaufen!

Nachher-Bilder

Stand Mitte Mai

Und hier sieht man, wie wohl die Pflanzen sich fühlen und um die Wette blühen...Es ist der Beginn und der Samen keimt langsam auf.

Eine neue kleine Ecke

Die Ecke konnte Gestalt annehmen und sie wurde mit Pflanzen versehen, die mit dem Standort klarkommen.

Nette Besucher

Es summt fleißig und alle freuen sich, wenn es mal nicht regnet!

Et voilà!

Und so sieht der Garten Ende Juli aus! Ich habe nur bienenfreundliche Pflanzen in die beiden neuen Beete gesetzt! Nach und nach blühen alle - die zahlreichen Dahlien runden das Bild ab, bevor die Herbstblüher starten: Lampionblumen, Fetthennen, Astern und Chrysanthemen.

Die neuen Beete Ende Juli 2021

Wir haben nur recyceltes Material verwendet und bienenfreundliche Stauden gepflanzt. Die Blühwiese hat sich gut entwickelt und insgesamt sind wir sehr stolz auf das Erreichte!

Nachher-Bilder

Das haben wir gemacht aus alten Steinen, die wir aus dem Aushub sortiert haben...Es ging erstaunlich sehr schnell und die Pflanzen scheinen diese Umgebung zu genießen.

Im Winter wurde diese Futterstelle rege benutzt. Aus diesem Grund habe ich dieses Schälchen bereitgestellt und wechsle das Regenwasser täglich...Mal sehen, wie es im Sommer ankommen wird, und wie wir hinterherkommen werden.

Natürlicher Schutz für Igel (Gras, Regenschutz) unter dem Wasserfass: trockene Grashalme unten reingestopft!

Sand in einem großen Topf für die Wildbienen. Ich habe gelesen, dass es Wildbienen gibt, die sich gerne in den Sand vergraben. Ich habe mir entsprechende Anleitungen im Internet angeschaut und fand diese Lösung für mich am Besten. Es ist ein ruhiger Platz und ich brauchte den Kübel nicht mehr...

Alte Weiden, die seit Jahren in einer Ecke rumliegen haben uns diese wertvolle Rinde geliefert. Darunter liegen tote Äste aller Art! Daneben haben wir einen Wassereimer mit einem Stein drin, damit die Insekten auch noch rauskriechen können. Der Haufen liegt hinter dem großen Wasserfass.