Das Projekt Bienenwald zielt vorrangig auf den Schutz und die Verbesserung der Ernährungssituation von Bienen ab und dient gleichzeitig, aufgrund der stadtnahen Lage, der Naherholung der Bevölkerung. Die Nutzfunktion ist nachrangig. Das folgende Zitat von Albert Einstein aus dem Jahr 1949 soll einleitend die Bedeutung der Bienen hervorheben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr; keine Bestäubung mehr; keine Pflanzen mehr; keine Tiere mehr; keine Menschen mehr.“
Unter allen Bestäubern spielen Bienen die Größte Rolle im Ökosystem. Ungefähr 80 % aller Wild- und Nutzpflanzen werden von der westlichen Honigbiene (Apis mellifera) bestäubt.
Die restlichen 20 % entfallen auf Hummeln, Fliegen, Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Diese sind jedoch deutlich spezialisierter, während Bienen als Generalisten beim Bestäuben gelten. Aus diesem Grund sollte aus dem ehemaligen Kiefernbestand ein Mischwald aus verschiedenen Laubbäumen sowie Sträuchern entstehen, die allesamt als Bienenweide fungieren und sowohl Honig-, als auch Wildbienen Nahrung bieten. Das Ziel war die Etablierung einer Bienenweide von Ende Februar/Anfang März (Hasel, Corylus avellana) bis in den August hinein. Dafür wurden auch einige fremdländische Baumarten wie die Blumen-Esche (Fraxinus ornus) oder die Klee-Ulme (Ptelea trifoliata) verwendet.
Die spätere „Bewirtschaftung“ des Bienenwaldes erfolgt mit ansässigen Imkern, welche ihre Bienenwagen in der Nähe des Bienenwaldes platzieren, sobald dieser als Bienenweide genutzt werden kann
Standort
06785 Oranienbaum-WörlitzVorher- & Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Aktions-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Gartenstrukturen
Keine Bilder vorhanden
Vorher- & Nachher-Bilder
Aktions-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Nachher-Bilder
Keine Bilder vorhanden
Anzahl der Projektbeteiligten
2
Fläche
7000 m²
Pflanzliste
Hasel (Corylus avellana) 100 Stück
Blütezeit: Februar – März
Familie: Birkengewächse
Höhe: 2 – 6 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlingsarten und Käfer, 10 Vogelarten, Säugetiere wie die Haselmaus.
Wissenswertes: Der gemeine Hasel ist ein raschwüchsiger, bis zu 6 Meter hoher Strauch. Seine männlichen Kätzchen sind bereits ab Februar zu sehen. Seine Nussfrüchte werden von vielen Tierarten gern angenommen. Die aromatischen Nüsse liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.
Schwarzdorn (Prunus spinosa) 100 Stück
Blütezeit: März – April
Familie: Rosengewächse
Höhe: 3 – 6 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienen- und Schmetterlingsarten, Vögel und Säugetiere.
Wissenswertes: weit verbreiteter, dorniger Strauch an Waldrändern und Feldgehölzen. Er wird von vielen Vogelarten gern als Nistplatz angenommen. Die Früchte werden nach den ersten Frösten geerntet und beispielsweise zur Herstellung von Fruchtsaft, Marmelade oder Obstwein verwendet. Blüten, Früchte und Rinde des Schlehdorns wirken zudem fiebersenkend, harntreibend und entzündungshemmend
Weißdorn (Crataegus spec.) 100 Stück
Blütezeit: Mai – Ende Juni
Familie: Rosengewächse
Höhe: 2 – 6 m
Futterpflanze für: zahlreiche Insekten sowie viele Vogelarten und Kleintiere.
Wissenswertes: Der Weißdorn ist ein wertvolles Vogelschutzgehölz, seine dornigen Zweige bieten diesen sowie kleinen Säugetieren, wie Mäusen, Deckung. Die Früchte schmecken süß-säuerlich, können zu Kompott und Gelee verarbeitet werden und bei Mischung mit anderen Beeren lassen sich vitaminreiche Säfte herstellen.
Heckenkirsche (Lonicera spec) 100 Stück
Blütezeit: Mai – Juni
Familie: Geißblattgewächse
Höhe: 1 – 2,5 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienen wie Hummeln sowie Vögel.
Wissenswertes: Die Beeren des bis zu 3 Meter hohen Strauches sind für den Menschen giftig. Durch ihren stark verästelten Wuchs bietet die Heckenkirsche Unterschlupf für viele Tierarten.
Sal-Weide (Salix caprea) 190 Stück
Blütezeit: März – Mai
Familie: Weidengewächse
Höhe: 2 – 10 m
Futterpflanze für: Bienen – sie liefert die erste wichtige Bienennahrung des Jahres, zahlreiche andere Insekten und Wildtiere, welche sich von den Blättern und Trieben ernähren.
Wissenswertes: Die Sal-Weide ist zudem neben der Eiche die wichtigste Pflanze für die heimische Schmetterlingsfauna, nahezu einhundert Arten ernähren sich von ihr, entweder als Futterstrauch für die Raupen oder als Nährpflanze für die ausgewachsenen Schmetterlinge. Die Rinde der Sal-Weide wird außerdem zum Gerben genutzt.
Wildapfel (Malus sylvestris) 230 Stück
Blütezeit: April – Mai
Familie: Rosengewächse
Höhe: 5 – 10 m
Futterpflanze für: zahlreiche Wildbienenarten, Vögel und Säugetiere.
Wissenswertes: Wildäpfel werden nur rund 100 Jahre alt und wachsen zumeist strauchförmig. Dank der dichten Verästelung dienen Wildapfel vielen Kleintieren als Versteck. Die Früchte sind gegart oder gedörrt genießbar. Sie werden zu Fruchtaufstrichen und Tees verarbeitet.
Eberesche (Sorbus aucuparia) 140 Stück
Blütezeit: Mai
Familie: Rosengewächse
Höhe: 5-15 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten, Vogelarten, Säugetiere.
Wissenswertes: Die Eberesche, auch Vogelbeere genannt, wird nur zwischen 80 und 100 Jahre alt. Ihre Früchte haben eine große Bedeutung für zahlreiche Vogelarten. Auch für den Menschen sind die Früchte verwendbar, jedoch erst nachdem sie gekocht wurden. Aus ihnen lassen sich Konfitüre und Liköre herstellen. Die Rinde der Eberesche kann zum Rotfärben von Wolle genutzt werden.
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) 170 Stück
Blütezeit: April – Mai
Familie: Seifenbaumgewächse
Höhe: 20-30 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Bienenarten.
Wissenswertes: Der Bergahorn kann bis zu 500 Jahre alt werden. Die Samen und Keimblätter des Bergahorns sind giftig. Die Blätter werden zur Behandlung von Entzündungen und Schwellungen der Haut und bei Insektenstichen verwendet. Ihnen wird außerdem eine fiebersenkende Wirkung nachgesagt.
Esskastanie (Castanea sativa) 170 Stück
Blütezeit: Juni – Juli
Familie: Buchengewächse
Höhe: 20 – 25 m
Futterpflanze für: Bienen und andere Insekten durch ein reiches Angebot an Pollen und Nektar, die Kastanien werden gerne von Kleintieren wie Mäusen und Siebenschläfern oder Vögeln wie.dem.Eichelhäher.angenommen.
Wissenswertes: Die Esskastanie, oder auch Edelkastanie, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, sie wurde jedoch schon von den alten Griechen angebaut und im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Der Baum bietet wertvolles Holz und aus den Früchten lassen sich neben Mehl unter anderem auch Liköre und Bier herstellen.
Robinie (Robinia pseudoacacia) 170 Stück
Blütezeit: Mai – Juni
Familie: Hülsenfrüchtler
Höhe: 20 – 30 m
Futterpflanze für: zahlreiche Insekten als bedeutende Frühsommertrachtpflanze aufgrund ihrer sehr reichhaltigen Produktion von Nektar.
Wissenswertes: Die Robinie ist ein aus Nordamerika stammender Baum. Sie liefert biegsames, festes und extrem hartes Holz, welches beispielsweise im Schiff- und Möbelbau sowie als Gruben- und Schwellenholz verwendet wird. Die Robinie ist in fast allen Teilen, außer den Blüten, giftig. Der von Imkern verkaufte Akazienhonig wird von Robinien gewonnen. 2020 wurde die Robinie zum Baum des Jahres gewählt.
Linde (Tilia spec.) 170 Stück Sommerlinde & 170 Stück Winterlinde
Blütezeit: Juni – Juli
Familie: Malvengewächse
Höhe: 20-35 m
Futterpflanze für: vielzählige Schmetterlings- und Wildbienenarten.
Wissenswertes: Linden können bis 1.000 Jahre alt werden und wurden häufig als Dorflinden,
Tanzlinden und Gerichtslinden gepflanzt. Das Holz findet vor allem Verwendung in der
Bildhauerei, Schnitzkunst und Drechselei. In der Imkerei ist die Linde wegen des hohen
Zuckergehaltes ihres Nektars eine geschätzte Tracht.
Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) 100 Stück
Blütezeit: April – Mai
Familie: Rosengewächse
Höhe: 2 – 5 m, seltener bis 10 m
Futterpflanze für: Die Beeren liefern Nahrung für viele Vogelarten, Kleinsäuger, Wildtiere und Insekten.
Wissenswertes: Die Kupfer-Felsenbirne ist ein Strauch aus dem östlichen Nordamerika. Die Früchte erinnern an kleine Äpfel und eignen sich für die Herstellung von Marmeladen, Säften, Likören und Weinen.
Kornelkirsche (Cornus mas) 100 Stück
Blütezeit: März – April
Familie: Hartriegelgewächse
Höhe: 4 – 8 m
Futterpflanze für: Die Blätter und Triebe werden von verschiedenen Kleinsäugern sowie Wildtieren, wie Rehen, angenommen. Weiterhin sind die Blüten, neben der Sal-Weide, die erste Bienenweide des Jahres. Die Früchte werden von verschiedenen Vogelarten, wie Dompfaff und Kleiber, aber auch von Kleinsäugern verzehrt.
Wissenswertes: Die Früchte werden zur Herstellung von Obstbränden, Gelees und Marmeladen genutzt, während das außerordentlich harte Holz heute seine Bedeutung weitestgehend verloren hat. Früher wurde es jedoch für die Herstellung von Wagenspeichen, Werkzeuggriffen, Zahnrädern in Mühlwerken und mathematischen Instrumenten verwendet.
Öhrchen-Weide (Salix aurita) 100 Stück
Blütezeit: März – Ma
Familie: Weidengewächse
Höhe: 2 – 3 m
Futterpflanze für: Bienen – sie liefert schon sehr früh im Jahr wichtige Bienennahrung, zahlreiche andere Insekten und Wildtiere.
Wissenswertes: Die Öhrchen-Weide bietet der heimischen Fauna ein breites Nahrungsangebot. Die Blätter und Zweige werden von Kleinsäugern und Rehen angenommen.
Samthaarige Stink-Esche (Tetradium daniellii) 6 Stück
Blütezeit: Juni bis August
Familie: Rautengewächse
Höhe: 8 – 12 m, seltener bis 20 m
Futterpflanze für: Bienen und verschiedene andere Insekten.
Wissenswertes: Die samthaarige Stink-Esche stammt aus dem nördlichen China und Korea. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und August. Es handelt sich also um eine typische Hochsommertracht. Der Name „Stinkesche“ ist durch den intensiven Duft entstanden, welche die zerriebenen Blätter verströmen. Die Blütendolden duften hingegen angenehm.
Blumen-Esche (Fraxinus ornus) 6 Stück
Blütezeit: Mai – Juni
Familie: Ölbaumgewächse
Höhe: 5 – 10 m, seltener 25 m
Futterpflanze für: Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten.
Wissenswertes: Ursprünglich stammt die Blumen-Esche aus dem östlichen Mittelmeergebiet. Die Blumen-Esche wird auch Manna-Esche genannt, der durch Rindenverletzungen gewonnene und an der Luft getrocknete Saft wird Manna genannt. Manna wird als mildes Abführmittel verwendet. Es hat zudem eine Bedeutung als Zuckeraustauschstoff für Diabetiker, da der Stoff unabhängig von Insulin abgebaut wird.
Klee-Ulme (Ptelea trifoliata ) 6 Stück
Blüte: Juni – August
Familie: Rautengewächse
Höhe: 2 – 5 m
Futterpflanze für: zahlreiche Bienen und Insekten.
Wissenswertes: Den amerikanischen Ureinwohnern gilt die Rinde als Medizin bei Asthma,
Appetitlosigkeit, und als Magenstärkungsmittel. Die aromatische Frucht hat einen
bitteren Geschmack und wird als Ersatz für Hopfen in der Brauerei verwendet.