Ganzheitliche Insektenweide finanziert durch die Spendenaktion #SpendefürKrautundBlüten

Unser Projekt wurde durch eine Spendenaktion finanziert, die den schönen Namen #SpendefürKrautundBlüten trägt. Ziel war es 1500€ für eine Insektenweide zu generieren. Mithilfe von Social Media (Instagram unter Hashtag #SpendefürKrautundBlüten), eines Zeitungsartikels und dem Support vieler Freunde und Familienmitglieder konnten letztendlich 1630€ gesammelt werden.

Doch worum geht es bei diesem Projekt. Die Spendeneinnahmen helfen uns eine ca. 600 Quadratmeter große Fläche samt eines angrenzenden Erdwalls in ein Insektenparadies zu verwandeln. Es ist uns sehr wichtig, dass von dieser Fläche nicht nur Honig- und Wildbienen, sondern viele weitere Insektenordnungen sowie Säugetiere, Vögel... ja alle Lebewesen, die sich in diesem Ökosystem niederlassen, profitieren. Außerdem wird die Parzelle so angelegt, dass sie möglichst viele Jahre Nektar, Nistplätze und Rückzugsplätze bereitstellt. Hierzu pflanzten wir am 03.04.2021 Obstbäume, Sträucher, Stauden und krautige Pflanzen aus, welche die ganze Vegetationsperiode über nicht nur Tieren, sondern auch uns Beobachtern ein Farbenspiel und Artenvielfalt bescheren soll. Zudem haben wir ein selbstgebautes Insektenhotel (siehe Foto) aufgestellt, in dem solitäre Bienen, semisoziale Baum- oder Gartenhummeln, Ohrenkneifer und sogar ein Singvogel nisten kann.

Für dieses Projekt habe ich mich als Imker mit einem Landwirt zusammengeschlossen. Gemeinsam haben wir das Projekt geplant. Aber auch Insektenforscher*Innen und Gärtner*Innen haben uns dabei beraten.

Ganz besonders wichtig ist es uns für den Schutz aller Insekten einzutreten und nicht die Honigbiene in der Vordergrund zu stellen, da sie nicht vom Aussterben bedroht ist und aufgrund ihrer Beliebtheit einer wachsenden Imkercommunity zu Teil wird. Dabei ist diese Entwicklung gerade für den Schutz von Wildbienen kontraproduktiv, da es Erkenntnisse gibt, aus denen hervorgeht, dass die Honigbiene mit den Wildbienen in einer zunehmenden Bestäuberkonkurrenz steht.

Wir freuen uns sehr, dass wir endlich tätig werden können und hoffen, dass dieses Projekt nicht unser letztes gewesen ist sowie andere inspiriert werden und es in unserer Region Schule macht:-)!

Sofern es die Corona-Situation zulässt, werden wir einen Tag der offenen Tür veranstalten, an dem wir Besucher*Innen  und insbesondere Kindern die Möglichkeit bieten, neben anderen Angeboten, die Insektenweide zu besichtigen und Informationen zu erhalten, damit möglichst viele Nachahmer "generiert" werden :-p. Ansonsten verschieben wir diesen Tag in das nächste Jahr.

Es grüßt euch

Martin Hinkelmann

Video zu Beitrag

Vorher- & Nachher-Bilder

#Spendenaktion mithilfe eines Crowdfunding-Projekts

Gezeigt wird der Screenshot von der Spendenaktion mit dem ausgegebenen Spendenziel.

Zeitungsartikel der Lokalpresse

Die Lokalpresse hat im Frühherbst die Spendenkampagne unterstützt, aus der einige Spenden hervorgegangen sind

Flächennutzungsplan

Die Skizze stellt den groben Flächennutzungsplan dar, der die Fläche, den dazugehörigen Erdwall und eine grobe Übersicht der Gestaltung darstellt. Letztendlich haben wir sie aber ganz anders angelegt.

Vorherbild

Das ist sie, die Fläche der Begierde. Schon bald blühen hier verschiedene Obstbäume, Stauden, Sträucher und krautige Pflanzen. Die Fläche ist ca. 600 Quadratmeter groß:-)!

Aktions-Bilder

Vorbereitung der Fläche

Zunächst haben wir die Fläche mithilfe eines sogenannten Grubbers, der von einem Traktor gezogen wurde gelockert. Dabei haben wir auf den richtigen Zeitpunkt geachtet. Denn es ist wichtig, dass im Frühjahr zunächst bodennistende Bienen und andere Insekten schlüpfen können.

Einebnen der Fläche

Auf dem Bild bin nicht nur ich zu sehen, sondern auch ein blaues Gerät an einem Traktor, das sich Kreiselegge nennt. Sie dient dazu den Boden leicht zurück zu verdichten und einzuebnen.

Abholung der Pflanzen

Am 03.04.2021 hat der Pflanztag mit der Abholung unserer Obstbäume, Sträuchern und Stauden begonnen. Wir hatten zunächst Sorge, dass unsere Bestellung zu sparsam ausgefallen ist, aber am Ende haben unsere Planungskünste uns doch nicht enttäuscht. Es ist uns wichtig, lokale Fachgeschäfte zu unterstzn

Auslegen der Pflanzen

Hier sieht man schön, dass wir möglichst viel Unordnung in unsere Insektenweide gebracht haben. Dennoch haben wir die Pflanzen so ausgelegt und anschließend eingepflanzt, dass sie genügend Abstand zueinander haben und sich nicht gegenseitig Licht rauben. Dabei hat uns ein GaLa-Bauer geholfen.

Pflanzung

In zwei Zeitfenstern haben wir den Corona-Regeln entsprechend je zwei Pflanzhelfer - Freunde und Familie- begrüßen dürfen, mit denen wir viel Spaß hatten und in wenigen Stunden alle Pflanzen setzen und gießen konnten.

Nach den langen und ergiebigen Regentagen im Juli, konnten wir zwischendurch ein paar Fotos vom aktuellen Blütenstand schießen. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen blühten Kornraden, Schafgarben, Färberkamillen, verschiedene Distelarten, Gilbweiderich, Lavendel, Minze, Kornblumen u. v. m.

Nachher-Bilder

Ende des Pflanztags

Und hier sieht man nun das Ergebnis unseres Pflanztags. Geduldig warten wir nun darauf, dass unsere gesetzten Pflanzen sowie die ausgesäte Nützlingsweide anwachsen bzw. keimen.

Folgeartikel zur Spendenaktion

Bereits zu Beginn der Spendenaktion haben wir die lokale Presse kontaktiert. Da dieser Artikel damals sehr erfolgreich war, hat die NRZ uns einen weiteren Artikel gewidmet, der den Spender*Innen zeigt, wo ihr Geld geblieben ist.

Auf diesem Bild sieht man wie gleichmäßig die Weide blüht und auch, dass die Obstbäume (ein Baum mittig im Bild) -dank der Witterung- gut angegangen sind.

Nektarangebot

Auf diesem Bild sieht man sehr schön, dass sich bereits die Saison typischen Pflanzen geöffnet haben, einige bereits verblüht sind und wiederum andere noch Knospen tragen. Die Weide wird also im Spätsommer noch reichlich Nektar bieten.

Ameisenhaufen

Wir konnten schon mehrere dieser Ameisenhaufen sichten. Aufgrund der Witterung haben wir im Feld aber keine Bestimmung vornehmen können. Außerdem konnten wir viele weitere Insektenordnungen nachweisen (siehe nachfolgende Bilder)

Heuschrecke

Darunter auch einige Heuschrecken, die besonders vom Insektenschwund betroffen sind.

Lederwanze

Libelle (Spitzenfleck)

Über diese Sichtung haben wir uns besonders gefreut, da der Spitzenfleck noch vor wenigen Jahren eine Rote Liste Art war.

Ackersenfblüte

Im Juni blühte der Ackersenf, der fleißig besucht wurde (siehe nächstes Foto).

Wildbiene auf Ackersenfblüte

Lupinenblüte

Ebenfalls im Juni blühten die Lupinen in rosa und blau.

Kornrade

Anschließend möchten wir euch diese schöne Korndrade zeigen, die sinnbildlich das bisherige Jahr mit seiner Witterung repräsentiert. Wir hoffen, dass euch das Projekt gefällt:-)! Viel Spaß bei der Bewertung.

Nachher-Bilder

Das Insektenhotel wurde selbst gebaut. Es bietet nicht nur Bienen, sondern auch Singvögeln Platz (oben links). In das obere rechte Fach werden noch Tontöpfe mit Holzwolle gehangen, die Ohrenkneifern eine Behausung bieten sollen. Das Hotel steht am Rand unserer Insektenweide in Richtung Süden.

Zusätzlich zu unserem selbstgebauten Insektenhotel, haben wir noch zwei weitere Wildbienenhotels gekauft und diese direkt in die Insektenweide gesetzt.

Bereits wenige Wochen nach dem wir die Insektenhotels aufgestellt haben, wurden die zur Verfügung gestellten Bohrlöcher fast vollständig belegt:-).

Hier erkennt man schön die Hausnummer 2, die im oberen Block schon teilbewohnt ist und im unteren Block gerade besucht wird.