Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 457.507 m²

Bunte Vielfalt im Storchengarten

Anlegen, Pflanzen und Säen, Pflegen, Bestimmen. Lernen und Beobachten

In einem selbst angelegten Nutzpflanzen-Vielfaltsbeet, in dem Nutzpflanzen von A wie Allium (Zwiebel) bis Z wie Zea mays (Mais) angebaut werden, stehen einige Arten und Sorten verschiedener, auch schon vergessener Nutzpflanzen, die unsere Eltern und Vorfahren noch lecker ernährt haben.

Jede Region, ja jeder Bauer hatte damals seine eigenen, selber vermehrten Sorten und Arten. Wer auf dem Wochenmarkt einkaufen ging, konnte schon am Geschmack erkennen, von welcher Gegend und welchem Bauern die Produkte waren. Viele Sortennamen ließen damals auf die Gegend des Anbaus und der weiteren selektiven Bearbeitung einer Gemüse-, Getreide-oder Obstsorte schließen.

Bei Weinkennern gibt es Menschen, die das Ursprungsgebiet bei sehr guten Weinen, die aus einer Region kommen, herausschmecken. Genau so gibt es Feinschmecker, die das auch bei Gemüse-und Fleisch können.

Ziel des Projektes ist es, den Menschen wieder historische Gemüsesorten in die Hand und zum Verbrauch (zum Kosten und zur Ernährung) zur Verfügung zu stellen. Früher war diese Vielfalt in den Gemüsearten auch noch mehr herauszuschmecken, als heute bei den neueren Sorten. Oft halfen die Vielfalt an unterschiedlichen Sorten und auch Arten Allergiker auf eine andere Art oder Sorte zurückzugreifen, was ihnen nicht nur Erleichterung, sondern oft auch die Gesundheit erhielt.

Sortennamen wie "Schweigers Braugerste" stehen hier mit auf dem Feld oder eine "Weihenstephaner" Gerste, die Sortennamen verraten oft die Herkunft der Sorte oder haben den Namen des  Züchters  oder Erhalters  im Titel.  Es stellt eine Würdigung der Erhaltungsleistung dieser Menschen der Vergangenheit in der Gegenwart dar und gibt wertvolle Hinweise über die Beschaffenheit der Herkunftböden und Witterungsverhältnisse.

Alle Reihen werden in Kartoffeldämme angelegt. Die vier Randdämme wurden mit Blütenpflanzen (Sommerblumen, Luzerne, Klee, Senf, Raps, Rübsen, Lein) bebaut. Eine Bienen-und Augenweide.

Einjährige Gemüsepflanzen durchleben in der Vegetationsperiode  einen gesamten Generationenzyklus. Das heißt, sie werden geboren (keimen), durchleben eine Kinder (Einkeimblattstadium), Jugend- (Stadium bis Grünreife) und die Altersphase (Ausreifung und Absterben) in 3 bis 7 Monaten. In dieser Zeit geben sie all ihre Eigenschaften an die nächste Generation (neue Samen) weiter. In allen Phasen bieten sie verschiedensten Tieren Nahrung. Im Blühstadium allen Nektar und Pollenfressenden Insekten. Darunter allen Bienen- und Schwebfliegenarten. Aber auch Schmetterlingen, Käfern und auch so mancher Hasse wird satt, ungefragter Weise.

In dieser Zeit können wir unsere Pflanzen beobachten, kosten und uns die besten aussuchen zur Weitervermehrung und den Rest für die Ernährung nutzen. So wie es seit Jahrtausenden von unseren Vorfahren gemacht wurde.

Unsere Seminare zum Unkostenbeitrag von 15,00 € / Person 2021 finden am 12.Juni, 17. Juli, 21. August, 11. September und 23.Oktober jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr statt. Natürlich nur an wunderschönen Wetter. Damit wir die Insektenvielfalt mit erleben können auf dem Feld. Anmeldungen erforderlich unter 08121/255495 email: adeline.klinge@gmail.com oder noch schnell zur Erkundigung: Handy: 01523 366862

Jugend-bzw. Grünreife oder Gemüsereifephase

"Guten Appetit: Essen an einem Wahrhaft reich gedeckten Tisch"

Wir pflücken uns im Storchengarten, was gerade erntereif ist: nach einem historischen Rezept bereiten wir aus all unseren Gemüsesorten ein einfaches aber von geschmacklicher Vielfalt geprägtes Mittagessen zu. Direkt am Feldrand. Es wird eine Verkostung der ganz besonderen Art. Denn die Teilnehmer müssen alle Früchte und Gemüsesorten, die auf dem Rezept stehen, selber im Garten ernten gehen. Sie sollen aber so viel weiter dort belassen, so dass eine Samenernte --für die Zukunft der Sorte und somit der Nutzpflanzenvielfalt und damit letztendlich unserer Ernährungssicherheit weiter gesichert bleibt. Die Teilnehmer werden dafür sensibilisiert, dass sie die besten Früchte weiter wachsen lassen. Denn nur gesundes, kräftiges Saatgut wird gut überwintern und eine lange Keimfähigkeit bekommen, sowie gesunde Nachkommen erzeugen.

Die Teilnehmer werden vom Projektleiter über alle geernteten Gemüse umfassend informiert und bei der Suche im Beet nach den Gemüsearten in dem Rezept bekommen die Teilnehmer einen Blick und auch die Erfahrung, wie Gemüse in der Natur wachsen. Dass es auch krumme oder doppelt ausgebildete Möhren geben kann, die genauso  gut schmecken, wie die langen, geraden. Oder dass es auch mal angefressene oder faule Kartoffeln gibt. Die Arbeit des Gärtners bzw. Bauern wird hier an der eigenen Erfahrung verdeutlicht. Eine Beziehung zu der Ernte und zu der damit verbundenen Arbeit kann so hergestellt und deutlich nach empfunden werden.

Eine Wertschätzung der Arbeit dieser Berufsgruppen und auch des geernteten Gemüses soll auch Ziel des Projektes sein.

Durch eigene Erfahrung bei dem gemeinsamen Ernten und das anschließende gemeinsame Zubereiten und Essen fördern wir die gemeinsame Erfahrung der Teilnehmer und das Erschmecken von Vielfalt der hier noch vorhandenen, genutzten Gemüsearten.

Wir können alle Produkte direkt ohne Wartezeit, wegen chemischer Pflanzenschutzmittel, ernten und vor Ort zubereiten. Da von Anfang der Vegetation bis zur Ernte keine chemischen Pflanzenschutzmittel verwendet werden.

In der gesamten Vegetationszeit sind immer wieder pflegerische Arbeiten wie Hacken (Auflockern des Bodens) und Unkrautjäten erforderlich. Alle Teilnehmer, die sich in dieser Zeit mit beteiligen, lernen die einzelnen Wachstumsphasen der Pflanzen kennen und können nach Belieben Kosten.

Nebeneffekt unseres Projektes sind die vielen Tagfalter und Nutzinsekten, die sich an unseren Blütenpflanzen niederlassen. Denn diese Pflanzen strömen einen betörenden Duft aus, um all diese Bestäuber anzulocken, damit sie optimal bestäubt werden und gesunde, gut entwickelte Samen bilden können. Ein Win-Win Effekt für alle Beteiligten. Der Mensch hat diese Entwicklung in der Natur hunderte von Jahre nicht gestört und auch wir erfreuen uns an der Artenvielfalt an Nutztieren, die sich im Laufe der Zeit hier niederlassen und sich mit entwickeln, ihre Eier ablegen und neue Generationen erzeugen.  Auch die Entwicklung von einigen Mäusen und Schadinsekten, nehmen wir mit in Kauf, denn diese sind ja auch Nahrung von einer sich hier seit 3 Jahren wieder zögerlich entwickelnden Vogelpopulation verschiedener Arten. Als erstes fallen mir viel mehr Spatzen auf und auch Schwalben sind wieder da, die ich vor 10 Jahren schon als nicht mehr vorhanden, registriert hatte. Das Vorhandensein von eiweißreichen, lebendigen Blütenpollen ist die Voraussetzung für die Reifung der Eier im Insektenkörper und die Vielfalt an Pflanzen (einige der Insektenarten sind wahre Feinschmecker und haben sich oft auf nur eine Fruchtart spezialisiert) garantiert ihren Babys eine gute Entwicklung bis zum vollständigen wieder vermehrungsfähigen Imago. Wird diese Nahrungskette zum Beispiel durch Monokulturen ohne pollenreichen Blütenpflanzen, verlieren wir unsere Nutzinsekten und auch die von den Pflanzen lebende anderen  Wildtiere.

"Samenernte - Sammeln für die Zukunft"

Mit großer Freude ernten wir  die  ausgereiften Früchte und Samen der verschiedenen Gemüse- und Blumensorten und bereiten diese für die Aufbewahrung vor.

Wir erfahren, was bei der Aufbereitung und der Lagerung beachtet werden muss, damit die Sorte möglichst gut erhalten bleibt. Jede/r Teilnehmer/in darf Samen mit nach Hause nehmen, um die Erhaltungsarbeit im eigenen Garten fortzusetzen.

Der Projektleiter macht in diesem Zusammenhang klar, dass diese Art der Erhaltung von Saatgut schon mit so vielen Gesetzen und Bestimmungen belastet ist, dass sogar im privaten Bereich diese Art der Weitergabe von Saatgut nicht mehr erlaubt zu sein scheint. So undurchsichtig ist die momentane Gesetzgebung.

An einem oder mehreren sonnigen Tagen treffen wir uns am Feld und haben Erntetüten und Stoffsäcke mit. Die letzte Phase in diesem Jahr beginnt, diese ist gleichzeitig die 1. Phase für das nächste Jahr. Sie sichert uns die Aussaat und Ernte im nächsten Jahr und wenn wir mehr  Samen ernten, als wir für das kommende Jahr benötigen, auch für weitere Jahre und für den Tausch mit anderen Gärtnern.

Wir ernten die  ausgereiften Früchte der verschiedenen Gemüse- und Blumensorten und bereiten diese für die Aufbewahrung vor.

Wir erfahren, was bei der Aufbereitung und der Lagerung beachtet werden muss, damit die Sorte möglichst gut erhalten bleibt. Jede/r Teilnehmer/in darf Samen mit nach Hause nehmen, um die Erhaltungsarbeit im eigenen Garten fortzusetzen.

Der Projektleiter macht in diesem Zusammenhang klar, dass diese Art der Erhaltung von Saatgut schon mit so vielen Gesetzen und Bestimmungen belastet ist, dass sogar im privaten Bereich diese Art der Weitergabe von Saatgut nicht mehr erlaubt zu sein scheint. So undurchsichtig ist die momentane Gesetzgebung.

Nach erlebnisreichen und wunderschönen Ansichten von immer wieder sich verändernden Pflanzen verabreden wir uns für die Aufarbeitung der Ernten. Alles muss ja nun trocken eingelagert werden. Auch zu diesem Thema gibt es ausreichend Informationen in einem Seminar. Denn nicht alle Fruchtarten können gleich behandelt werden. Unsere Teilnehmer bekommen wichtige Informationen mit nach Hause, damit sie ihre reiche, wertvolle Ernte auch so lagern, dass sie diese in den nächsten Jahren wieder nutzen können.

Bildernachweis: Alle Bilder wurden gemacht von Doris Seibt und Volker Seibt, Wendelsteinweg 12, 85570 Markt Schwaben

Projektentwicklung 2013 in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Birgitta Goldschmidt,
Schulgarten – Umweltbildung – BNE, Keltenstr. 75, 56072 Koblenz

Gefördert 2013 durch den Dachverband Kulturpflanzen- und Nutzpflanzenvielfalt e.V. , sowie der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU),
An der Bornau 2, 49090 Osnabrück

Umsetzung des Projektes seit 2013 auf dem Feld der Familie Adlberger unter Federführung von Dipl.-Agrar-Ing. Doris Seibt, Ascherslebener-Str. 47 in 06456 Arnstein OT Sandersleben und Frau Irena Meilick:  irena@wildpflanzenkunde.de

Weiterführung des Projektes unter Leitung von Frau Adeline Klinge, Am Anger 1 in 85570 Ottenhofen, adeline.klinge@gmail.com, Tel.: 08121255495, Handy:  015233663682

Für 2021 werden neue Bilder und Ereignisse hier eingestellt

Standort

85570 Markt Schwaben

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Nachher-Bilder

Gartenstrukturen

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Nachher-Bilder

Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

12

Fläche

200 m²

Pflanzliste

  1. Gewöhnlicher Name
    Buchweizen
    Hafer
    Schweiger Braugerste
    Braugerste Weihenstephaner
    Soja
    Kichererbse
    Linsen
    weisse Lupine
    Paprika
    Zwiebeln
    Kichererbse
    Rotkohl „Red Russian“
    Erbsen, „Frühe Harzerin“
    Erbsen
    Erbsen
    Erbsen
    Ackerbohne
    Tomaten
    Salate
    Kartoffel Sorte „Quarta“
    Amaranth beige
    Möhren eigene Sorte
    Amaranth rot
    Zitronenmelisse
    Bohnen Stange
    Zwiebeln
    Boretsch
    Schnittlauch
    Petersilie
    Dill
    Gurken
    Kürbis
    Sonnenblumen
    Kartäusernelken
    Kamille
    Rote Melde
    Luzerne
    Erdbeerklee
    Mangold
    Runkelrübe
    Rote Beete