Der Schulgarten an sich besteht schon eine Weile.
Zwischenzeitlich bzw auch jetzt noch wird er liebevoll von einem unserer ehemaligen Hausmeister gepflegt.
Unser Ziel ist es jedoch dieses große Stück Schulgelände
zu einem nachhaltigen und grünen Klassenzimmer auszubauen.
Ganz im Sinne der UN Weltdekade allen die Bildungschancen zu ermöglichen,
um sich "Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung im Sinne der NACHHALTIGKEIT erforderlich sind."
Es soll, neben Arbeitsplätzen für die Lerngruppen, so gestaltet werden, dass Lernende mit und für die Natur arbeiten.
Die ersten Schritte haben wir im Winter gestartet:
- Müll: Da das Grundstück an einer Hauptstraße liegt ist es für viele sehr verlockend ihren Müll dort abzuladen (derzeit haben wir z.B. 9 Autoreifen, teils mit Felgen, im Garten liegen) Daher war eine große Müllsammelaktion erforderlich (3 große blaue Müllsäcke kamen so zusammen)
- Die Kräuterspirale: das vorangegangene Modell, welches gemeinsam von Schülerinnen und Schülern in einem Wahlpflichtkurs erstellt wurde, hat sich leider verabschiedet. Somit hat die AG beschlossen eine etwas witterungsbeständigere Kräuterspirale anzulegen. Dafür wurden uns von einem Eigentümer aus Lichtenrade alte Ziegelsteine zur Verfügung gestellt. Sie ist nicht perfekt - aber was ist schon perfekt? :)
Der innere Aufbau orientiert sich an den Ansprüchen der künftige Pflanzen - unten gehaltvolle Erde (wenig Sand), am höchsten Punkt (in der Mitte) sehr wasserdurchlässig -Lavagranulat- mit hohem Sandanteil und wenig Erde.
Der weitere Werdegang unseres Schulgartens
- Die Kräuterspirale:
Was bringt denn solch eine Kräuterspirale? Zunächst: Sie bietet einen Lebensraum für viele Insekten, je nach Aufbau sogar für kleine Mäuse. Zudem blühen die Kräuter und bieten eine wunderbare Nektar-Quelle für unsere kleinen summenden Freunde. Und zu guter letzt: Die Kräuterspirale ist ein kleines Highlight im Biologie-Unterricht. Hier wird dann mit allen Sinnen mit den Kräutern gearbeitet - unser Kräuterquiz.
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- 2.5.22 Heute sind die ersten Kräuter eingezogen
- Currykraut
- Salbei
- Bohnenkraut
- Lavendel
- Oregano
- "Maggikraut" - Liebstöckel
- Minze
- 25. Mai: das Kräuterpaket der Staudengärtnerei Gaißmayer ist eingetroffen.
- Zeitgleich wurde ein kleiner "Teich" am Fuße der Spirale angelegt, in welchen Juteseile ragen, die wiederum auch in den unteren zwei Zonen eingegraben sind: eine kleine Bewässerungsanlage!
- 1. Juni: Weitere Pflanzen wie Basilikum, Gewürztagetes, Boretsch und Lakritz-Kraut sind eingepflanzt worden
- 2.5.22 Heute sind die ersten Kräuter eingezogen
- Wildpflanzen
Wenn ein solch großer Garten sich selbst überlassen wird, ist es erstaunlich, welche "Unkräuter" plötzlich den Weg hierher finden. Aber Unkraut gibt es nicht, wir haben einfach noch nicht heraus gefunden, wozu diese Pflanze da ist ;)
Ähnlich ist es mit der Ackerwinde. Irgendwie ist sie in jedem Beet, wächst überall, auch zwischen den Gurkenpflanzen. Also muss sie doch raus oder nicht? NEIN!!! Denn wenn man Glück hat und ganz genau hinschaut, dann kann man sie entdecken, hier in Berlin, in der Hauptstadt: Die Spiralhornbiene. Für uns ein Wunder, eine solch seltene Schönheit schlafend in der Ackerwinde zu sehen und bei der Morgentoilette filmen zu dürfen. Danke kleine Biene.
Danke an dieser Stelle auch an Edeka-Gayermann, der uns mit Bestimmungsliteratur vom Kosmos-Verlag versorgt hat.
Dadurch konnten wir diese kleine Spiralhornbiene letztlich erst identifizieren.
Einige andere Wildkräuter haben die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurs Bio bestimmt und mit Namensschildern versehen.
- Das Erdbeerfeld: Auf unseren neu angelegten Erdbeerfeld haben wir verschieden Sorten angepflanzt, so dass das ganze Erdbeerjahr über Blüten und Früchte vorhanden sind. Die ersten Pflanzen zeigen schon jetzt ihre tollen weißen oder gelben Blüten.
Umrandet ist das Feld mit Kapkörbchen und 4 Büschen Margeriten.
- Der Klassiker im Garten: Das Kartoffelfeld
- Über einen Zeitraum von 4 Wochen entstand ein Kartoffelfeld.
- Nur Kartoffeln sind ja doch irgendwie langweilig, also wurden noch Radieschen, Möhren und Bohnen auf dem Feld angepflanzt. Die erste Möhre war auch echt schmackhaft.
- Damit es für die Bienen attraktiv wird und zum Herbst hin noch einige hübsche Blüten da sind wurden drum herum Sonnenblumen etc. gepflanzt
- Die summende Ecke
Wir wissen: bei dem Schutz der Bienen sind in der Regel nicht die Honigbienen gemeint. Und doch ist sie das Aushängeschild für viele Aktionen rund um den Bienenschutz.
Die Honigbiene ist eine wichtige Säule in unserem Ökosystem. Sie bringt uns weitaus mehr als nur den Honig auf unserem Brot. Mit ihrer Bestäubung von verschiedensten Pflanzen tragen die Honigbienen zur Artenvielfalt auf unserer Erde bei.
Verschiedene Faktoren schwächen jedoch die Bienengesundheit und führen immer wieder zum aussterben ganzer Völker. Eine wichtige Ursache ist die zunehmende Industrialisierung unserer Landwirtschaft.
Die Bienen leiden unter dem Einsatz von Pestiziden oder dem Anbau gentechnisch veränderter Organismen. Durch den Anbau riesiger Monokulturen finden die Bienen kaum noch etwas zu fressen.
Wir wollen daher versuchen durch unseren Einsatz nicht nur unseren Bienen einen angemessenen Lebensraum zu bieten sondern auch darauf aufmerksam machen, wie man Honigbienen aber natürlich auch den Wildbienen ganz einfach im privaten Garten oder auf dem Balkon helfen kann.
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- 25.4.: Die Bienen-AG startet erste Vorbereitungen:
- Der künftige Standort des Bienenschaukastens wird freigeschnitten. Kriterien waren:
- keine Einflugschneise zum Schulgelände (Sportplatz und Pausenhof)
- Witterungsgeschützt
- Bewegungsraum für mindestens 6 Personen
- 16. Mai: Der Bienenschaukasten wird aufgestellt. Ein wenig Arbeit war das schon. Er musste komplett zusammengebaut und vorab jedoch lasiert werden. Nicht ganz achtsam hat die Lasur an stellen geklebt wo sie nicht hin sollte ;)
- 20. Mai: Das Volk zieht ein
- 14. Juni: Leider hat es das Volk nicht geschafft, sich eine eigene Königin heran zu ziehen. So wurde eine Ersatzkönigin geliefert.
- 20. Juni: Be(e) free little Queen - die Königin wurde vom Volk befreit.
- 21. Juni: Die Rosskastanie blüht in ihrer vollen Pracht: Honig- und Wildbienen teilen sich dieses wunderbare Buffet
- 1. Juli: Das Sommerfest an der CZO. Die Bienen-AG hat an einem Stand über unsere Arbeit aber auch über den Schutz der Bienen informiert. Da trockene Theorie aber an einem Fest nicht optimal ist haben wir ein Glücksrad zu Gunsten der Bienen organisiert. Es gab somit neben den vielen Informationen und exemplarischen Nisthilfen so einiges zu gewinnen. Neben Bestimmungsbüchern, verschiedenen Samentüten und Seedbombs war der Hauptgewinn ein Spiel von Leona Games: "BEE-GOOD" hieß es und hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.Viele waren so lieb und haben auch eine Kleinigkeit zugunsten der Bienen gespendet (Stauden oder auch "Bares") Es hat wirklich Spaß gemacht.
- Zugleich haben wir diese Gelegenheit genutzt und Führungen im Schulgarten angeboten. Die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Kurse waren stolz ihren Familien zu zeigen und zu erklären, was sie hier alles geleistet haben.
- 6. Juli: Bienen zu pflegen bedeutet auch Arbeit. Im Umkreis wurde die amerikanische Faulbrut entdeckt, unsere Bienen musste überprüft werden. Dabei wurde ein Teil der Honigwabe entnommen und auf den Erreger im Labor untersucht.
- 26. Juli: Entwarnung. Wir sind nicht betroffen.
- Wie kann dieser "Seuche" vorgebeugt werden? Hygiene ist das A und O. Und: keinen ausländischen Honig verfüttern!
- Wir haben den Tag direkt gefeiert und mit den Spenden vom Sommerfest neues "Futter" besorgt. Einige Stauden sind so zusammen gekommen. Auch hier haben wir wieder darauf geachtet den ausgemusterten Pflanzende Möglichkeit zu geben noch einmal aufzustrahlen. Es hat sich gelohnt - mit ein wenig Pflege und neuer Erde haben es alle überlebt und zeigen zu unserer aber auch zur Freude der Bienen ihre prächtigen Blüten.
- Der Schulgartenteich:
Warum ist so ein Teich eigentlich wichtig für Bienen? Kurz gesagt: Zur Verdauung. Ohne Wasser kann die Biene den Pollen nicht verdauen. Die Honigbiene ist sogar noch pfiffiger. Sie nutzt es zur Kühlung des Bienen Stocks - quasi eine Klimaanlage. Cool, oder?
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- 09.05. Der Teich muss Wasser lassen!
- Leider sind unsere Krähen doch recht gewieft und locken die Fische im Teich mit altem Brot an... und das rächt sich wohl nun: der Teich ist voll Moder und gammligen Belag auf den Steinen. Also ran an die Arbeit!
- Die Uferzone wird trockengelegt und freigeschnitten
- Steine entfernt und gereinigt
- verrottetes Laub und Schilf herausgefischt
- der Schlamm darf die Hecken beglücken
- Leider sind unsere Krähen doch recht gewieft und locken die Fische im Teich mit altem Brot an... und das rächt sich wohl nun: der Teich ist voll Moder und gammligen Belag auf den Steinen. Also ran an die Arbeit!
- 23. Mai: frisch aufgefüllt sind jetzt sogar die Fische zu sehen, die Frösche quarken und die ersten Libellen lassen sich nieder. Beim Befallen haben wir darauf geachtet, dass noch genügend Moos am Ufer über dem Wasserspiegel ist. So können sich die Bienen dort nieder lassen und etwas trinken.
- 15. Juni: Drei Graskarpfen sind eingezogen
- 23. Juni: Habt ihr schon mal Blutegel gesehen? Wir haben sie wohl in unserem Teich entdeckt....
- 09.05. Der Teich muss Wasser lassen!
- Das Grüne-Klassenzimmer:
Bis zum Beginn unseres Projektes stand nur eine Bank im Garten. Da nach und nach der Unterricht einiger Kolleg*innen - mit steigenden Temperaturen - auch nach draußen gelegt wurde war es unabdingbar, dass mehr Sitzbänke her müssen. Derzeit bietet der Schulgarten ausreichend Sitz- und Arbeitsfläche für etwa zwei Klassen zeitgleich.
Wo gearbeitet wird muss sich aber auch erholt werden:
Die zwei Hängematten werden gern in den kleinen Verschnaufpausen während der Garten-AG genutzt.
Aber, was kann man so in einem "grünen " Klassenzimmer alles machen? Lohnt sich das?
Bisher haben verschiedene Fachbereiche schon den Garten genutzt.
- Die Historiker*innen haben hier in Gruppen Quellen bearbeitet
- Literatur konnte hier auch schon gelesen und besprochen werden
- Biologie Kurse haben
- ihre ersten Zeichenversuche von Pflanzen in der realen Natur unternommen
- Pflanzenbestimmungen durchgeführt
- die Biodiversität dokumentiert (Zählen von Insektenarten und Vögeln)
- erste Begegnungen mit "Krabbelviehchern" gehabt und plötzlich gar nicht mehr sooo viel Angst davor
- die Arbeit hinter alltäglichen Lebensmitteln wie Kartoffeln und Möhren am eigenen Leib erfahren und Acker angelegt
- den Komposthaufen umgesiedelt und dortige Bewohner kennengelernt
- Die Garten-AG hat Discounter Pflanzen ein zweites Leben ermöglicht und sie vor der Biotonne gerettet, aufgepäppelt und zum Blühen gebracht
Zudem können hier alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Bildungsstand aktiv bei der Gestaltung mitwirken.
Ein kleiner Ausblick
Viele Familien unserer Schule haben sich bereit erklärt dem Garten einige Stauden zu spenden. Da kommt zum Herbst wohl noch eine etwas größere Pflanzaktion auf uns zu. Schon Ende Juni gab es eine etwas größere Spende mit Lavendel und Hauswurz, Katzenminze und Ziersalbei. Danke!!!
Im kommenden Schuljahr werden wir die Schulgarten-AG vergrößern und an zwei Tagen anbieten, so dass die Schüler*innen flexibler bei der AG Wahl sein können. Neben der Pflege des Gartens und dem Ausbau dessen sollen die Wildpflanzen aber auch die Früchte unseres Gartens verarbeitet werden. Die Bienen-AG wird sich nicht nur auf die Honigbiene im Allgemeinen konzentrieren, sondern auch auf die vielen verschiedenen Wildbienen-Arten aufmerksam machen, deren Ansprüche behandeln und in die Gartengestaltung einfließen lassen. Hach, so ein Rohboden wäre doch etwas feines.
Der Fachbereich WAT hat schon vorgemerkt, die im Schulgarten entstandenen Obst- und Gemüsesorten im Rahmen der gesunden Ernährung zu nutzen. Handwerkliche Projekte werden auch schon ausgetüftelt.
So ein Schulgarten bietet viele Möglichkeiten, vor allem, wenn
alle gemeinsam an einem Strang ziehen und ihr Know-how mit einfließen lassen.
Standort
12305 BerlinVideo zu Beitrag
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Aktions-Bilder
Heimische Pflanzen
Gartenstrukturen
Aktionsbilder & Infoarbeit
Jubelbilder
Vorher- & Nachher-Bilder
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Anzahl der Projektbeteiligten
10
Fläche
1800 m²
Pflanzliste
Gehölzer:
- Apfelbäume
- Pflaumenbaum
- Johannisbeeren (Rot, Weiß, Schwarz)
- Heidelbeeren
- Brombeere (Rot und Schwarz)
- Kirschbäume
- Rosskastanie
- Robinie
- Hartriegel
- Hundsrose
Stauden:
- Fingerhut
- Lupinie
- Mädchenauge
- Sonnenhut
- Dost
- Lavendel
- Blütensalbei
- Sukkulenten (Hauswurz)
- Mageritten
- Cosmea – Schmuckkörbchen
- Dahlien
- Blutweiderich
Wiesensaat:
- Ackerwinde
- Schafgabe
- Spitzwegerich
- Johanniskraut
- gewh. Natternkopf
- gelber Sichelklee
- Weißklee und Rotklee
- Wegwarte
- Habichtskraut
- Feinstrahl
- Liesels Rauke
- Weiße Lichtnelke