Aus Dornröschenschloss wird artenreiches Paradies

Das Haus meiner Großeltern hatte 25 Jahre leergestanden, der teilweise gepflasterte Hof war komplett mit Efeu und Knöterich zugewuchert, ein alter Kirschbaum nicht mehr darunter zu sehen. Wir haben so viel entfernt, dass die Erde wieder sichtbar wurde, den Baum mussten wir stark einkürzen, er war unter der Last des Knöterichs fast vollständig verdorrt. Freunde und Nachbarn steuerten Wildbienenstauden und Samen bei, weniges wurde gekauft (Kornblumen), vieles von der Natur spendiert (Löwenzahn, Mohn, Königskerzen, Akelei, Nachtkerze, wilde Stiefmütterchen u.v.a.m.), und nun haben wir einen Kraut- und Staudengarten im Hof, der von Februar bis Oktober, manchmal gar November blüht, vielen Insekten und Vögeln wie Feldsperlingen, Stieglitzen, Hänflingen und anderen Nahrung bietet und mit jedem Jahr "wilder" wird. In diesem Garten wachsen inzwischen über 40 verschiedene Blühpflanzenarten, ich lasse sie nach dem Abblühen stehen, damit sich die Vögel die Samen holen können. Auch Nistmöglichkeiten für Insekten und Vögel wurden angelegt und ziemlich schnell angenommen. Eine Igelfamilie hat die Kommunikation mit den Schnecken übernommen.

Ab nächstes Jahr wollen wir diesen bunten Dschungel für Interessenten aus dem Dorf öffnen und erklären, was blüht und wer sich davon ernährt. Der Grundgedanke soll sein: Es gibt kein Unkraut. Bis dahin werden wir noch ein bisschen arbeiten, verbessern und forschen.

Vorher- & Nachher-Bilder

Kunterbunter Hofgarten

Juli 22: Malven, Eisenkraut, Felbrich & Ziest blühen, Königskerze, Glockenblumen & Schafgarbe kommen gerade dazu, Akelei, Mohn, Kornblumen, Hundszunge, Färberkamille, Telekie, Herzgespann & Wollziest sind schon durch, Sonnenblumen und Topinambur sammeln Kraft, ein paar Disteln dürfen auch leben ...

Und so war der Anfangszustand

Februar 21: Wir mussten den alten Hof nach 25 Jahren Leerstand des Hauses komplett freischneiden. Aus einem undurchdringlichen Dschungel wurde eine erstmal wenig inspirierende kahle Fläche. Die Marder haben inzwischen einen neuen Patz gefunden ...

Aktions-Bilder

Bald Volkshochschule im Dorf: Kleine Gärten ganz groß

Wir blicken hoffnungsfroh in die Zukunft. Alles ist noch ganz neu und die Öffentlichkeitsarbeit noch in der Planung. Im Herbst beginnen wir im Dorf mit einer Volkshochschul-Vorlesung zum Thema "KLEINE GÄRTEN GANZ GROSS". Alles andere ergibt sich dann.

Heimische Pflanzen

Ziest

Ziest ist ein idealer Futterplatz für Wildbienen

Klatschmohn

Nichts geht über normalen Klatschmohn, er kommt von selbst und bleibt für immer - wenn man ihn lässt :)

Königskerze

Die beste Begegnungstelle für Bienen und Hummeln

Brennesselblättrige Glockenblumen

Den ganzen Juli über summt es in Hunderten und Tausenden Glockenblumen

Akelei

schon im Mai eine prima Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln

Kornblumen

Mit ihnen fing alles an. Die Nachbarn machten Fotos von unseren Kornblumen, die durch den Zaun wucherten. Dann kamen die Hummeln und dann die Stieglitze zwecks Völlerei an den Samen - und nun werden es immer mehr.

Farbenexplosion im Juni

Mohn, Kornblumen, Färberkamille - ist das nicht eine Wucht?

Sonnenblumen

In allen Größen und in allen Ecken - durch Vogelfütterung werden die Kerne verstreut, und die Blumen kommen selbst aus den Pflasterritzen, sehr zur Freude vor mir & Getier.

Gartenstrukturen

Vogeltränke

Diese Vogeltränke ist freistehend und leicht erhöht, damit die Vögel Gefahren wie Katzen rechtzeitig bemerken können

Insektentränke

Einfacher gehts nicht - eine Untertasse mit drei flachen Steinen. Das Wasser muss bei Hitze täglich nachgegossen werden. Zur Not fliegen die Insekten auch gern mal die Vogeltränke an :)

Insektennisthilfe 1

Manche haben gern etwas größere Wohnungen.

Insektennisthilfe 2

Und manche Insekten begnügen sich mit einem Zimmer im Wohnheim.

Asselparadies

Für Asseln und andere Bodenkrabbler ist es gut, wenn man große Rindenstücke auf dem Kompost oder in den Gartenecken liegen lässt.

Ohrenkriecherhotel

Ja, auch Ohrenkriecher sind nützlich. Da wo sie wohnen, wird das Obst (v.a. die Kirschen) nicht madig! Unsere Ohrenkriecher wohnen in Holzwolle in einem alten Blumentopf. Sie fühlen sich darin so wohl, dass sie von Ohren nicht mal träumen :)

Mauerbienenverstecke

Einige Mauern haben wir schweren Herzens die Bienen und Hummeln zum Aushöhlen überlassen.

Totbaum für Holzbienen

Ein alter Baumstamm wurde von den Holzbienen als Quartier angenommen.

Wilder Wein in der Wand ist ein tolles Versteck

Wer hier nicht alles haust! Käfer, Wespen und eine Amselfamilie. Wir haben auch 12 Nistkästen für Meisen, Sperlinge, Staren und Hausrotschwanz, auch Nisthilfen für Schwalben - aber wollen Euch nicht ermüden :)

Aktionsbilder & Infoarbeit

Bald Volkshochschule im Dorf: Kleine Gärten ganz groß

Wir blicken hoffnungsfroh in die Zukunft. Alles ist noch ganz neu und die Öffentlichkeitsarbeit noch in der Planung. Im Herbst beginnen wir im Dorf mit einer Volkshochschul-Vorlesung zum Thema "KLEINE GÄRTEN GANZ GROSS". Alles andere ergibt sich dann.

Jubelbilder

Hängematten-Vogelkonzert

Ach Du Schreck! Vor lauter Arbeit haben wir vergessen, uns beim Arbeiten und beim Jubeln zu fotografieren. Aber das Bild hier soll zeigen, dass wir auch genießen: In der Hängematte zwischen Stallwand und Kirschbaum zum Vogelkonzert. Falls wir gewinnen, machen wir noch ein Jubelbild extra :)