Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 832.009 m²

Viele meinen, dass im ländlichen Raum "die Welt noch in Ordnung ist", aber selbst hier, mitten im Hochspessart, ist der Artenrückgang massiv zu spüren.

Besonders im Bereich von Neubauten und Garten-Neuanlagen habe ich festgestellt, dass die Gärten in der Regel aus (Roll-)rasen, Lorbeerkirschhecken, Schottervorgärten und ein paar nicht heimischen Zierpflanzen bestehen. Maximal stehen ein paar Kräuter auf der Terrasse, und es herrscht die Sorge, dass das "Unkraut" im Vorgarten überhand nimmt.

Dies finde ich erschreckend und ich wollte es nach unserem Hausbau anders machen. Jeder Quadratmeter zählt, und aus diesem Grund versuche ich unser Grundstück nach und nach naturnah anzulegen und der heimischen Tierwelt Lebensraum, Nahrung und Rückzugsorte zu geben. Der Vorgarten mit anschließender Zufahrt zum hinteren Bereich war das erste von vielen Projekten, das umgesetzt wurde. Ich hoffe, dass ich damit  anderen zeigen kann, dass auch ein naturnaher Garten optisch ansprechend sein kann.

Die Fläche bietet Unterschlupft für viele Arten von Tieren, es gibt von Frühling bis in den Herbst blühenden heimische Pflanzen, der Miniteich bietet ganzjährig Trinkwasser für Insekten, Igel usw.

Wasserschnecken und Wasserläufer haben sich innerhalb kurzer Zeit angesiedelt.

Außerdem gibt es offene Stellen am Boden, in denen bodennistende Wildbienen Ihre Brutröhren anlegen können und Totholz für diverse Wildbienen und andere Insekten. Die Fläche wird nur mit eigenem Kompost gedüngt, auf torfhaltige Erde wird verzichtet.

Statt einer Rasenfläche oder Rasengittersteinen wurde mit dem anschließenden Blumenschotterrasen auf 80m² die Möglichkeit geschaffen, den hinteren Gartenbereich zu befahren, ohne die Fläche zu versiegeln oder eine Rasenmonokultur anzulegen.

Der Faulbaum ist die wichtigste Futterpflanze für die Raupen des Zitronenfalters und im gesamten Ortsgebiet vermutlich sonst nicht zu finden. Auf einer Fläche von nur 12m² wurde eine riesige Artenvielfalt geschaffen, es wurde darauf geachtet, dass es sich bei fast allen Pflanzen um heimische Wildformen handelt. Über den Winter werden abgeblühte Samenstände usw. stehen gelassen, um überwinternde Insekten zu schützen. Da es sich um Nordseite handelt, wurden überwiegend schattenverträgliche Pflanzen verwendet, angelehnt ist das Beet an einen Waldrand.

 

Als erster Schritt nach unserem Neubau wurde der Vorgarten angelegt. Der restliche Garten wurde mit Natursteinmauern strukturiert und terrassiert, ist jedoch noch nicht abgeschlossen, daher wird nur der Vorgarten eingereicht. Da dieser jedoch am meisten Einblicke für Anwohner und Spaziergänger bietet, war es mir wichtig, auch hier, auf kleinstem Raum, eine Struktur- und Artenreiche Fläche zu schaffen.

Da der restliche Garten noch am entstehen ist, wurde bisher wenig Informationsarbeit betrieben. Es gibt jedoch eine Bewerbung bei einem regionalen Pflanzenwettbewerb (Vorgarten-Wettbewerb Ab-in-die-Natur, Landkreis Aschaffenburg) und ich habe Freunde und Bekannte über heimische Pflanzen und Ihre Bedeutung informiert. In Zukunft ist geplant, den Garten als Naturgarten zertifizieren zu lassen, dem Hortus-Netzwerk beizutreten usw. sowie am Tag der offenen Gartenpforte teilnehmen.

 

Weiter wurde dem örtlichen Kindergarten ein Hochbeet gestiftet, weitere Aktionen wie z.B. zur Verfügung stellen von Pflanzen sind geplant, konnten bisher leider noch nicht umgesetzt werden.

Standort

63831 Wiesen

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

4

Fläche

80 m²

Pflanzliste

Faulbaum, Waldgeißbart,

Bärlauch, Schneeglöckchen, Winterling, Weinbergtulpe, Krokusse, Narzissen, Schachbrettblume,

Akelei, Wilde Veilchen, Fingerhut, Schlüsselblume, Lenzrosen, Lungenkraut, Große Sterndolde, Frauenmantel, Frühlings-Platterbse, Echtes Salomonssiegel, Farne, Buschwindröschen, Leberblümchen,  Rote Lichtnelke, Waldheidelbeeren, Walderdbeeren, Huflattich, weiße Lichtnelke, Mädesüß, ausdauerndes Silberblatt, kriech. Günsel, Glockenblumen, Bergflockenblume, Waldwitwenblume, Margerite

Totholz, Sandsteine

Miniteich mit Tannenwedel, Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Schwanenblume, Wollgras, Pestwurz

Blumen-Schotterrasen mit Rundblättrige Glockenblume, Karthäusernelke, Heidenelke, Sonnenröschen, Kleines Habichtskraut, Bergsandglöckchen, Staudenlein,Wilder Majoran, Kleine Braunelle, Große Braunelle, Scharfer Mauerpfeffer, Weißer Mauerpfeffer, Purpur-Fetthenne, Nickendes Leimkraut, Edelgamander, Quendel/Feldthymian, Felsennelke, Horst-Rotschwingel, Schafschwingel, Wimper-Perlgras

Informationen zur Gruppe

Mein Mann und meine beiden Kinder haben mich unterstützt