Pflanzwettbewerb
„Wir tun was für Bienen!“
Bepflanzte Fläche: 839.840 m²

Die IGS Emden ist Lern-und Begegnungsort für ca. 700 Lernende und 70 Lehrende aus unterschiedlichen Kulturkreisen und mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen. Sie liegt in der gleichnamigen Seehafenstadt in Ostfriesland. Wir sind „eine Schule im Grünen“, deren weitläufiges Schulgelände von altem Baumbestand umsäumt und von zwei Seiten von kulturlandschaftlich und historisch bedeutsamen Wasserläufen begrenzt wird: dem „Emder Stadtgraben“ und dem Emder Treckfahrtstief.

Wir stellen uns in diesem Jahr zum ersten Mal dem Wettbewerb „Deutschland summt“, haben uns aber schon lange dem Schutz der Insekten und insbesondere der Bienen verschrieben. Dank des sehr aktiven Engagements unseres Schulleiters Herrn Olaf von Sacken, erinnern uns unsere zwei schuleigenen Bienenvölker täglich an die Bedürfnisse der Insekten und ihre Bedeutung für unser Leben. Die Bienen sind zudem in bienengestützte pädagogische Angebote eingebunden und liefern uns Honig. Die bienenfreundliche (Um-) Strukturierung des Schulgeländes und der Pausenbereiche ist daher der Schulgemeinschaft ein großes und fortgesetztes Anliegen.

Als Schulgemeinschaft arbeiten wir in unterschiedlichen Fächern, Wahlpflichtkursen und in verschiedenen Jahrgängen an individuellen Projekten, die an die Interessen von Lehrenden und Lernenden anknüpfen. In diesem Schuljahr wurden z.B. Insektenhotels in einem 8. Jahrgang gebaut und aufgehängt und der Wahlpflichtkurs Umwelt in Jahrgang 8 gestaltete den Innenhof im Verwaltungstrakt und den Bienengarten um. Die „Blechlawine“ des 5. Jahrgangs spürte dem Summen der Bienen mit ihren Blechblasinstrumenten nach und gestaltete unseren musikalischen Wettbewerbsbeitrag. Der Jahrgang 10 schließlich reparierte die selbstgebauten Paletten-Hochbeete und ordnete sie ihrem neuen Standort entlang des Klassentraktes des 5. Jahrgangs zu. Diese Aktion ist die Voraussetzung für die weitergeführte Nutzung im kommenden Schuljahr: Jede neue 5. Klasse erhält ein Paletten-Hochbeet überantwortet und übernimmt Pflanzung und Pflege. Darüber hinaus wurde im Lehrerzimmer eine Samenbank initiiert und eine gartenbauliche Handbibliothek bestückt.

Im Sinne des „Whole School Approach“ der Agenda 2030 der Vereinten Nationen pflegen wir regelmäßige und langjährige Kooperationen mit schulischen und außerschulischen Partnern. Mit Hilfe des Vereins „Blühendes Emden e.V.“ und des Fördervereins der IGS Emden konnten in diesem Schuljahr wertvolle alte Obstbaumsorten auf dem Pausenhof gepflanzt werden. Im Rahmen der jährlichen Pflanzkooperation mit der Stadt Emden wurden, im Rahmen der Pflanzaktion „Emden blüht!“, im Herbst und Frühjahr ca. 400 Blumenzwiebeln auf dem gesamten Schulgelände gepflanzt.

Unser vielfältiges nachhaltiges Engagement, das sich nicht nur auf den Insektenschutz bezieht, führte 2022 zur Auszeichnung als „Umweltschule in Europa“ und ermöglichte uns die Akkreditierung als BNE-Akteur der deutschen UNESCO.

Unser Ziel ist es, das Schulgelände als Lebensraum von Jahr zu Jahr grüner, bunter, nachhaltiger und somit lebenswerter für Menschen und Tiere zu gestalten.

Standort

26721 Emden

Extrapreis „Bienensong“ Bewerbungsvideo

Bewerbungsvideo Bienenstockvertonung durch die „Blechlawine“ der IGS Emden Mitwirkende: 11 Schülerinnen und Schüler aus dem Jahrgang 5 des Schuljahres 2022/23 sowie 2 Lehrer. Organisation: Das Blechbläserprojekt wird seit Herbst 2022 als unterrichtsergänzendes, freiwilliges Projekt angeboten. Die Instrumentengruppen umfassen Trompeten, Flügelhorn, Euphonium und Posaunen. Unser Musikbeitrag stellt eine improvisatorische Umsetzung des Summens unserer Bienen dar. Diese sind in unserem Beitrag im Hintergrund gut zu hören. Die Lernenden haben auf ihren jeweiligen Instrumenten bzw. mit Hilfe ihrer Mundstücke ihre lautlichen Sinneseindrücke kreativ umgesetzt und ausgestaltet. Der Schallbecher als Tonverstärkung ließ sich ebenso gut zur experimentellen Lauterzeugung nutzen, wie das Musizieren im Liegen. Die erzeugten Presslaute boten weitere spannende Interpretationsmöglichkeiten :-)) Im Vorfeld haben wir mit den Lernenden das bewusste Hören in die unterschiedlichen Lautstrukturen der Flügelbewegungen der Bienen (laut/leise, hell/dunkel, anschwellen/abschwellen des Geräusches) geübt und besprochen. Die instrumentale Umsetzung war frei und doch galt es innerhalb der Gruppe darauf zu achten, mit dem eigenen Instrument nicht aus dem Klangkörper herauszustechen. Das tun Bienen nachweislich auch nicht. Diese Hürde ist für sehr junge Musiker und Musikerinnen jedoch eine echte Herausforderung, da sie eng an Atemtechnik und Instrumentenbeherrschung gekoppelt ist. Sich selbst im Klangkörper zu hören und sich noch dazu auf die anderen Mitglieder ausrichten, erfordert eine hohe Anpassungsbereitschaft und die Fähigkeit zur gegenseitigen Rücksichtnahme. Eine weitere wichtige Eigenschaft, die das soziale Leben unter Menschen ebenso regelt, wie das Leben im Stock.

Vorher- & Nachher-Bilder

Aktions-Bilder

Heimische Pflanzen

Gartenstrukturen

Aktionsbilder & Infoarbeit

Jubelbilder

Vorher- & Nachher-Bilder

Anzahl der Projektbeteiligten

80

Fläche

3000 m²

Pflanzliste

Bild 1: Bei den gesetzten Blumenzwiebeln handelt es sich um ein Überraschungspaket.

Wir haben im Vorfeld keine Pflanzenliste erstellen können. Auf dieser Fläche sind gekeimt:

  • Traubenhyazinthen (Muscari)
  • Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
  • Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis)

Bild 1: Wiesensaat

Eingesäht wurde darüber hinaus eine Blumenmischung, deren Blütenstände Insekten- und Vogelnahrung zugleich sind. Es keimen

  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Wilde Margerite (Leucanthenum)
  • Wilde Möhre (Daucus Carota)

Bild 2: Un-, Bei-, Wild- und Küchenkräuter: Das Staudenbeet der „Oase“ sortiert

  • Hain-Salbei (Salvia nemorosa)
  • Echter Thymian (Thymus vulgaris)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)

Anmerkung zur Pflanzung von Digitalis in einer Schule:
Digitalis purpurea ist ein gutes Hummelfutter aber giftig. Wir lassen sie in diesem geschlossenen, aber von allen Seiten einsehbaren Innenhof trotzdem wachsen, weil sichergestellt ist, dass Lernende dort keinen freien und unbeaufsichtigten Zugang haben.

  • Ähren-Minze (Mentha spicata agg.)
  • Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Vielsamiger Gänsefuß (Lipandra polysperma)
  • Gewöhnliche Zaunwinde (Calystegia sepium agg.)
  • Gewöhnliche Pechnelke (Viscaria vulgaris)
  • Prächtige Fetthenne (Hylotelephium spectabile)
  • Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum)
  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)
  • Katzenminze (Nepeta)
  • Kamtschatka-Asienfettblatt (Phedimus kamtschaticus)
  • Prachtspiere (Astilbe) in Sorten
  • Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Strand-Grasnelke bzw. Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima) in Sorten
  • Lavendel (Lavendula angustofolia)
  • Garten-Dreimasterblume (Tradescantia virginiana)
  • Breit-Wegerich (Plantago major agg.)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)

Bild 3: Stauden für den Sumpfgarten und die Teichbepflanzung

  • Funkien (Hosta, in Sorten)
  • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Astilben in Sorten (rot und rosa)
  • unterschiedliche Farne
  • Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudocarus)
  • Froschlöffel (Hydrocharis morsusranae)

Bild 4: Wiesensaat rund um den Kugelahorn

  • Garten-Rettich (Raphanus sativus)
  • Großblütiger Lein (Linum grandiflorum)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Saat-Wucherblume (Glebionis segetum)
  • Gewöhnlich Zaunwinde (Calystegia sepium agg.)

Bild 5: Der Obstalat auf dem Pausenhof

Anmerkungen zum kulturhistorischen und botanischen Wert unserer Obstbaumpflanzung:

Die von uns ausgewählten Obstsorten sind in dieser Zusammenstellung, noch dazu auf einem Schulgelände, einmalig. Sie besitzen alle eine kulturhistorische Bedeutung, stechen geschmacklich und optisch aus der Supermarktware hervor. Hinzu kommt, dass alte Obstsorten häufig weniger allergen sind und daher einen gesundheitlichen Mehrwert besitzen.

Die Apfelauswahl auf unserem Pausenhof orientiert sich am „Appelbookje“ von Hans Schmidt und Marita Tjarks, einer Zusammenstellung und Beschreibung 24 alter und regionaltypischer ostfriesischer Apfelsorten. Diese sind in der Pflanzliste weiter unten mit AB gekennzeichnet. Sie laden dazu ein, mit Lernenden in die Geschichte Ostfrieslands einzutauchen und wichtige ökologische und gesundheitliche Impulse zu setzen.

Ohne die Leistung unserer Bienen und anderer Bestäuberinsekten wäre dieser selbstgegebene Bildungsauftrag allerdings nicht erfolgreich umsetzbar :-)!

Äpfel:

  • Moje ut Anderwarfen (AB)
  • Bohlenapfel (AB)
  • Jonagold
  • Rood Haasensnut (AB)
  • Jepke (AB)
  • Renette von Potshausen (AB)
  • Roter Herbstcousinot (AB)
  • Brons‘ Spende (AB)
  • Ukrainer Sämling (AB)
  • Schaapsnut (AB)
  • Groninger Krone
  • Jeversch‘ Söten (AB)
  • Coulons Renette
  • Ontario Apfel

Birnen

  • Conference Birne
  • Bürgermeister Birne
  • Boscs Flaschenbirne

Kirschen

  • Große schwarze Knorpelkirsche
  • Schneiders späte Knorpelkirsche

Pflaume

  • Ontariopflaume

Quitte

  • Konstantinopler Apfelquitte

Mirabelle

  • Mirabelle von Nancy

Walnuss

  • Mars

Informationen zur Gruppe

Wie bereits weiter oben beschrieben, handeln wir als Schulgemeinschaft wie ein Bienenstock: wir organisieren unsere Projekte dezentral, kooperieren und kommunizieren miteinander und sorgen mit jedem Einzelprojekt zum Gelingen des „Großen Ganzen“. In diesem Schuljahr waren maßgeblich an der Gestaltung beteiligt: 1) Der Schulleiter Herr Olaf von Sacken mit seinen Bienen, 2) das Blechbläserprojekt „Blechlawine“ aus Jahrgang 5 mit 11 Lernenden und ihrem Leiter Tillmann Kleemann-Anders (Fachbereich Musik), 3) der „WPK Umwelt“ Jahrgang 8 mit 25 Lernenden und den Kolleg:innen Katharina Killmann (BNE-Beauftragte an der IGS Emden), Mareike Massow (Fachbereich Kunst) und Christian Löhmann (Biologie und Chemie), 3) die Klasse 8b mit 24 Lernenden und den Kolleginnen Wiebke Miermeister (Förderpädagogik) und Deborah Bleß (Englisch und Französisch), 4) der Kollege Benjamin Reismann (Digitalisierung) mit seinem 10. Jahrgang, 5) die Kollegin Sandra Bohlmann mit Schülerinnen und Schülern aus Jahrgang 7 zur Unterstützung bei der Obstbaumpflanzung, 6) der Hausmeister Harri van der Werf und 7) der Vereinsvorsitzende von „Blühendes Emden e.V.“ Herr Manfred Hallwass mit Mitstreitern aus seinem Verein. Ein großer Dank geht auch an Frau Laura Welzel vom Kulturbunker Emden und Frau Heidemarie Heyer vom „Treffpunkt Barenburg“ (Fachdienst 551, Stadt Emden) für die bereitgestellten Blumenzwiebeln im Rahmen des Projekts „Emden blüht“.